Die Stuttgarterin Tina Trumpp behauptet sich erfolgreich in einer Männerdomäne: Sie hat sich auf Aktfotografie spezialisiert – ohne Frauen auf ihren Körper reduzieren zu wollen, wie sie sagt. Ihre Karriere als Fotografin weist eine weitere Besonderheit auf.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Tina Trumpp hat bei Instagram eine große Fangemeinschaft: 12 500 Abonnenten folgen ihr bei dem Foto-Netzwerk. Dabei weist Trumpps Karriere gleich mehrere Besonderheiten auf: Zum einen ihr beruflicher Werdegang, zum anderen das Sujet, das sie am liebsten fotografiert. Trumpp, 1974 in Stuttgart geboren, hat erst vor fünf Jahren begonnen, professionell mit der Kamera zu arbeiten. Davor war sie im Marketing tätig. „Daneben habe ich als Sängerin zwei Jazz-Alben aufgenommen. Bei den Cover-Shootings habe ich Lust bekommen, selbst zu fotografieren“, so Trumpp, die sich schließlich nicht irgendein fotografisches Betätigungsfeld aussuchte, sondern sich auf Aktfotografie spezialisierte.

 

Die Modelle freuen sich über die weibliche Perspektive

Hat sie in Zeiten der „Me-too“-Debatte keine Angst vor dem Vorwurf, sich an der Reduzierung von Frauen auf ihre Körper zu beteiligen? „Meine Bilder sollen beide Geschlechter ansprechen. Bisher wurden Nudes hauptsächlich von Männern fotografiert. Viele sind froh, dass eine Frau hinter der Kamera steht, weil das Ergebnis einfach ein anderes ist.“ Und wieso fotografiert sie keine männlichen Akte? „Weibliche Körper finde ich einfach ästhetischer“, sagt Trumpp. In den sozialen Medien muss Trumpp mittlerweile genau aufpassen, was sie postet: „Einmal wurde ich von Facebook für vier Wochen gesperrt.“ Nackte Haut wird von den amerikanischen Netzwerk-Betreibern oft strenger geahndet als politische Ausfälle.