Die Aktionswochen gegen Rassismus wurden in Stuttgart mit einer Auftaktveranstaltung im Theater Rampe eröffnet. Wie es im kommenden Jahr weitergehen wird, ist im Moment jedoch ungewiss.

Volontäre: Annika Mayer (may)

In Stuttgart haben am Montag wie in vielen anderen Städten die Aktionswochen gegen Rassismus begonnen. Dass der Einsatz gegen Rassismus unerlässlich ist, wurde bei der Auftaktveranstaltung im Theater Rampe deutlich. „Rassismus bedroht die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, warnte Paulino José Miguel, Schirmherr der Aktionswochen.

 

Immer wieder zur Sprache kamen die Demos gegen rechts, bei denen in den vergangenen Wochen auch in Stuttgart Zehntausende Menschen für eine vielfältige Gesellschaft auf die Straße gingen. Die vielen Demonstrationen seien eine klare Positionierung gegen Rassismus, sagte Miguel. Aber Rassismus habe es schon immer gegeben. „Um Rassismus zu bekämpfen, muss die Gesellschaft antirassistisch sein und das nicht nur behaupten“, forderte Miguel.

„Das Problem heißt Rechtsextremismus und nicht Migration“, betonte Nurcan Yilmazer aus der Konzeptgruppe der Aktionswochen mit Blick auf die gesellschaftliche Situation. Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann sagte, man dürfe es nicht bei den Demos belassen. „Da haben wir deutlich gemacht, wo stehen wir, aber müssen deutlich machen, wohin wollen wir.“ Sie rief dazu auf, sich bei den diesjährigen Kommunalwahlen einzubringen.

Bundesförderung für Aktionswochen laufen aus

Die Aktionswochen gegen Rassismus laufen zum neunten Mal in Stuttgart. Die 90 Veranstaltungen, die bis zum 24. März stattfinden, organisieren der Stadtjugendring, das Forum der Kulturen und das Deutsch-Türkische Forum. Neben Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit gibt es Angebote für Schulen, ein Fortbildungsprogramm und ein Programm, das sich an Betroffene von Rassismus richtet. Rund 60 Vereine, Initiativen und Gruppen wirken mit. Wie es nächstes Jahr weitergeht, ist allerdings gerade ungewiss. Im Moment stehen die Aktionswochen für 2025 auf der Kippe, erläuterte Alice Heisler vom Stadtjugendring beim Auftakt.

Die Aktionswochen werden im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ gefördert, das das Bundesprogramm Bundesprogramm aufgesetzt hat, und das Ende 2024 ausläuft. „Alle, die über das Bundesprogramm gefördert werden, wissen noch nicht, ob es eine Anschlussförderung gibt“, sagte Heisler. Zwar gebe es auch eine Förderung von der Stadt Stuttgart. Das reiche jedoch nicht, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Es gebe zwar Zeichen, dass das Programm fortgesetzt werde. „Aber es ist sehr wackelig, nicht zu wissen, wie und in welchem Umfang es weitergeht“, so Heisler. Es sei jetzt wichtig klarzumachen, dass an Demokratiebildung nicht gespart werden dürfe.