Beide Vereine, die um den Titel kämpfen, schimpfen auf die Volleyball-Bundesliga – zugleich nimmt VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler die Clubs in die Pflicht.

Noch ist nicht sicher, ob die Play-off-Finalserie zwischen den Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart und dem SC Potsdam nach vier oder nach fünf Spielen entschieden sein wird. Fest steht, dass die Ansetzung der beiden letzten Duelle an diesem Samstag (17 Uhr in Potsdam) und Montag (18 Uhr in Stuttgart) bei den Beteiligten auf wenig Gegenliebe stößt – und das ist noch positiv ausgedrückt. „Es muss endlich Überlegungen geben, um so eine Finalserie nicht in kürzester Zeit durchknallen zu müssen. Das hat nichts mehr mit Sport zu tun. Die fünfte Partie wäre ein Harakiri-Duell“, sagte MTV-Sportdirektorin Kim Renkema gegenüber unserer Zeitung. Und Guillermo Naranjo Hernández, der Coach des SC Potsdam, stimmte ihr zu: „Das geht gar nicht, es ist das absolute Chaos.“

 

Adressat der Kritik ist die Volleyball-Bundesliga (VBL). Weil auch die Finalserie 2022 zwischen den beiden Teams mit zwei Spielen innerhalb von nicht mal 48 Stunden zu Ende gegangen war, meinte Renkema: „Leider hat die Liga nichts daraus gelernt.“ Dieser Aussage widersprach Daniel Sattler nach dem dritten Duell in der Scharrena. „Natürlich ist die Belastung für die Spielerinnen grenzwertig, und sie liegt auch wegen der schwierigen Reiseplanungen über dem, was noch Spaß macht“, sagte der VBL-Geschäftsführer. Schuld sei mitnichten alleine seine Organisation: „Wir sind handlungsfähig. Es fehlt an der Willensbildung bei den Vereinen.“

Damit spielte Sattler auch auf die Frage an, ob eine Finalserie nach dem Modus „best of three“ nicht sinnvoller wäre – was für die beteiligten Clubs aber weniger Einnahmen bedeuten würde. „Wir haben da sportliche und wirtschaftliche Interessen gegeneinander abzuwägen“, sagte der VBL-Funktionär, „und die Vereine müssen sich schon ein Stück weit ehrlich machen: Wie flexibel wären sie zum Beispiel, wenn Play-off-Spiele kurzfristig terminiert werden würden, weil beide Halbfinalserien schon nach zwei Duellen beendet sind? Die Kritik richtet sich ja an unsere Selbstorganisation, in der die Vereine aus meiner Sicht für die Zukunft die volle Gestaltungsmöglichkeit haben.“

Was vermuten lässt, dass die Diskussionen über das Thema weitergehen werden.