Die Feuerwehren von Holzgerlingen, Hildrizhausen, Weil im Schönbuch und Darmsheim halten am Samstag ihre Hauptübung ab. Zum Teil finden die Probeeinsätze zeitgleich statt. Und was ist, wenn es einen Einsatz gibt – auch noch zeitgleich?

Überall Blaulicht und Martinshorngeheul . . . was ist denn hier los? Steht der Schönbuch in Flammen? Diesen Eindruck könnten einige Menschen am Samstagnachmittag in Weil im Schönbuch, Holzgerlingen und Hildrizhausen vielleicht bekommen. Hier halten die jeweiligen Ortsfeuerwehren ihre Hauptübungen ab. Alle drei am selben Tag und praktisch zur selben Zeit. Ein paar Kilometer weiter nördlich in Darmsheim findet zeitgleich eine weitere Übung statt.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Hildrizhausen probt den Ernstfall auf dem Bauhofgelände. Die Leitstelle wird um 15 Uhr alle Einsatzkräfte über Funk informieren, die dann kurz darauf vor Ort eintreffen werden. Wie Kommandant Stefan Lampert auf Nachfrage mitteilt, war ursprünglich eine gemeinsame Hauptübung mit Holzgerlingen und Ehningen geplant. Da die Corona-Situation noch vor wenigen Monaten die Planung erschwert hatte, habe man davon aber abgesehen. Stattdessen starten die Kameradinnen und Kameraden in Holzgerlingen am Samstag ihren eigenen simulierten Löschangriff. Die gemeinsame Hauptübung von Holzgerlinger Wehr und dem DRK-Ortsverein Holzgerlingen/Altdorf findet um 15.30 Uhr bei der Otto-Rommel-Realschule statt.

Feuerwehr und DRK üben gemeinsam

Im Nachbarort Weil im Schönbuch haben sich Feuerwehr und DRK-Ortsverein das Gebäude der Firma Wofa Fassadenbau im Gewerbegebiet Lachental als Übungsobjekt ausgesucht. „Wir werden die Übung in zwei Blöcken abwickeln, sodass die Bevölkerung auch genügend Zeit und Möglichkeiten hat, sich beim Geschehen ein Bild von den Aufgaben und der Technik zu machen“, kündigt Abteilungskommandant Markus Ferber an. Beginn der Übung ist um 15 Uhr.

„Feuerwehrmeile“ in Darmsheim

Zur selben Zeit rückt auch die Feuerwehr in Darmsheim aus, um bei einer Löschübung an einem ehemaligen Ladengeschäft in der Karlstraße 13 ihre Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Dabei soll auch die Drehleiter der Sindelfinger Wehr zum Einsatz kommen. Rund um den Übungsort wollen die Darmsheimer eine „Feuerwehrmeile“ aufbauen, wo sich die Zuschauer nach der Übung einmal selbst als Feuerwehrleute versuchen dürfen.

Wer sich nun fragt, ob die Ballung von Übungen auf vergleichsweise kleinem Raum ein Problem darstellt, kann laut Kreisbrandmeister Guido Plischek beruhigt sein. „Eine Feuerwehrübung ist ja immer dadurch gekennzeichnet, dass nahezu alle Kräfte vor Ort und einsatzbereit sind“, erklärt der Leiter der Stabstelle für Bevölkerungsschutz und Feuerwehrwesen im Böblinger Landratsamt. „Manche halten auch einige Leute als Reserve für reale Einsätze zurück“, erklärt Plischek. Außerdem sei es üblich, sich mit der Wehr im jeweiligen Nachbarort abzusprechen, damit diese im Ernstfall übernehmen könnte.

Grundsätzlich sei es aber ohnehin sehr unwahrscheinlich, dass in einem Ort parallel zu einer Übung ein Einsatz stattfindet. „In meinen 14 Jahren als Kreisbrandmeister habe ich das noch nie erlebt“, sagt Plischek.