Der April macht, was er will: Das wechselhafte Wetter sorgt für Schneeschauer, Gewitter und Glättegefahr. Insbesondere Landwirte sind besorgt.

Derzeit macht der April seinem Ruf des unberechenbaren Wetters alle Ehre. So sind zunächst in einigen Teilen Deutschlands Schneeschauer und Gewitter mit Graupel möglich. Dadurch soll es örtlich auch zu Glätte auf Straßen kommen können. Allerdings ist Besserung in Aussicht.

 

Die Obstbauern und Winzer im Ländle müssen wegen der niedrigen Temperaturen noch etwa zwei Tage zittern. Ihre Obstblüten dürften dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge nach einem Wetterumschwung zum Wochenende hin nicht mehr von Eis und Schnee bedroht sein. „Es geht aufwärts“, sagte ein DWD-Meteorologe mit Blick auf die Temperaturen. Luftfrost sei schon in der Nacht zu Freitag für viele Regionen nicht mehr zu erwarten. Nur in der Region Oberschwaben könnte es noch frostig werden. Der Bodenfrost dagegen könnte sich etwas länger halten und Erdbeerbauern Probleme machen.

Am Wochenende sei das Ländle aus dem Gröbsten raus. Ein weiterer Kälteeinbruch sei erst einmal nicht zu erwarten. Ab Samstag werde es frühlingshaft mit Temperaturen um die 20 Grad.

Obstbäume haben früh zu blühen begonnen

Weil es schon im März und April zeitweise fast sommerlich warm war, haben einige Obstbäume bereits früh begonnen, zu blühen. Die Kaltfront, die seit ein paar Tagen über dem Südwesten liegt, lässt die Landwirte bangen. „Wir hoffen mal, dass die Temperatur nicht unter minus zwei Grad Celsius geht, dann ist alles noch im unproblematischen Bereich“, sagte der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee (KOB) in Bavendorf bei Ravensburg, Manfred Büchele. Frostschäden könnten zu Ernteausfällen führen.

„Es kann momentan jeden Tag kritisch werden“, sagte Obstbauer Kurt Sehringer in Schallstadt-Mengen. Bis Freitagmorgen könne es noch Frost in seiner Region geben, sagte er. Frostwarngeräte würden ihn nachts warnen, damit er noch rechtzeitig mit der Frostschutzberegnung anfangen könne. Mit einem Eispanzer könne man die Knospen schützen.

Eiskristalle können Blüten zerstören

„Dafür werden die Bäume mit Wasser besprüht“, erklärte Büchele. Der Eispanzer sorge dafür, dass die Temperatur um die Blüte herum nicht unter den Gefrierpunkt fällt. Das Verfahren sei die mit Abstand beste Schutzmethode.

Frost sei für die Blüten so gefährlich, weil sie zum Großteil aus Wasser bestünden. „Wenn die Blüte bei etwa minus sechs Grad gefriert, dann bilden sich Eiskristalle, die die Struktur der Pflanze zerstören.“ Die Früchte seien deutlich robuster als die Blüte, die das empfindlichste Organ des Baumes sei.