Fans der „Tatort“-Krimis dürfte es bekannt vorkommen: der Wiener Kommissar Eisner gerät nach einer feucht-fröhlichen Geburtstagsfeier unter Mordverdacht. Das passierte schon einigen anderen Ermittlern.

Moritz Eisner, „Tatort“-Kommissar in Wien, befindet sich plötzlich in einer ungewohnten Rolle: Viele Indizien deuten auf ihn als Tatverdächtigen hin. In einem Moment nahm er noch selbst an den Ermittlungen teil, im nächsten Moment wird gegen ihn ermittelt und er sitzt in Untersuchungshaft. Für seine Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und natürlich auch für die Zuschauer und Zuschauerinnen ist der beliebte Wiener Kommissar (Harald Krassnitzer) aber natürlich über jeden Zweifel erhaben. Letztlich, wie sollte es auch anders sein, beweist seine Kollegin Eisners Unschuld.

 

Was für Eisner ungewohnt war, dürfte den Zuschauern und Zuschauerinnen eher wie ein Déjà-vu vorkommen. Ein Ermittler, der unter Erinnerungslücken leidet und selbst unter Tatverdacht gerät – das passiert in der Realität eher selten, doch beim „Tatort“-Krimi ereilte dieses Schicksal bereits mehrere Kommissare und Kommissarinnen.

Zuletzt erwischte es den Saarbrücker Kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) im Januar 2022. Für ihn wurde es besonders dramatisch, denn er wurde des Vater-Mords verdächtigt. Auch hier musste sein Kollege die Unschuld des Freundes beweisen, was dadurch erschwert wurde, dass der gewalttätige Vater selbst den Sohn in die perfide Falle gelockt hatte. Waren es bei Eisner vermutlich K.-o.-Tropfen, die seine Erinnerungen löschten, ging es bei seinem Saarbrücker Kollegen kreativer zu: Das Gift eines Frosches machte ihn handlungsunfähig.

Nur eine Woche zuvor musste Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) im Münster „Tatort“ seine Unschuld beweisen, an der er selbst jedoch im Verlauf des Krimis mehr und mehr zweifelte. Denn auch ihm macht ein Filmriss zu schaffen – der durch eine gemeine Droge hervorgerufen wurde. Wieder war Rache das Motiv und wieder musste der Kollege, beziehungsweise der Rechtsmediziner Boerne (Jan Josef Liefers) den Fall klären und Thiel retten. Auch für Boerne war das keine neue Situation, er stand im Jahr 2013 ebenfalls bereits unter dem Verdacht, eine chinesische Prinzessin ermordet zu haben.

Im Dezember 2021 sollte Kommissarin Charlotte Lindholm im Hamburger Hotel Atlantic einem Racheplan zum Opfer fallen. Ihr Liebhaber, mit dem sie sich treffen wollte, lag tot im Hotelbett und sie war die Hauptverdächtige. Glücklicherweise konnte sie jedoch noch heimlich weiter ermitteln und sich selbst aus der Patsche helfen.

Die Fälle der verdächtigen Ermittler haben vieles gemeinsam – vor allem aber eines: die Zuschauer und Zuschauerinnen wissen von Anfang an, dass jemand anders der Täter gewesen sein muss. Mit den unter Verdacht geratenen Ermittlern fiebert man automatisch mehr mit – schließlich sind sie eigentlich die Guten. Doch übertreiben sollten es die Drehbuchautoren nicht. So langsam reicht es mit den verdächtigen Kommissaren und Kommissarinnen.