Die 16 Jahre alte Darja Varfolomeev gewinnt bei den Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia gleich am ersten Tag zweimal Gold.

Nach ihren beiden Weltmeistertiteln schwärmte Darja Varfolomeev von der „tollen Atmosphäre“, ihre Trainerin Yuliya Raskina verbarg ihre Emotionen abseits der Zuschauer. „Ich bin sehr stolz, dass im richtigen Moment alles geklappt hat und die ganze Arbeit, die wir täglich in der Halle leisten, sich so gelohnt hat“, sagte Varfolomeev, nachdem sie am Mittwochabend zum Auftakt der Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia Gold mit dem Reifen und dem Ball holte. Für die 16 Jahre alte Ausnahmeathletin des TSV Schmiden war es nach dem Erfolg mit den Keulen im vorigen Jahr, als sie das erste WM-Gold für den DTB seit 1975 gewonnen hatte, der dritte WM-Titel ihrer Karriere.

 

Zwei Wettbewerbe, zwei Titel – besser hätten die Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia für die 16 Jahre alte Schülerin nicht beginnen können. Die zumeist jugendlichen Fans kreischten vor Begeisterung, und Trainerin Julia Raskina konnte ihre Freudentränen kaum verbergen. „So viele Leute sind aus Deutschland hierher gekommen, um uns zuzuschauen.“, freute sich die Ausnahmeathletin, die sich sowohl mit dem Reifen als auch mit dem Ball mit fehlerfreien Übungen durchsetzte.

Varfolomeev ist die erfolgreichste deutsche WM-Gymnastin

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die mit zwölf Jahren aus dem Süden Westsibiriens nach Fellbach übergesiedelte Varfolomeev den WM-Titel mit den Keulen gesichert, sie ist damit schon jetzt zur erfolgreichsten deutschen WM-Gymnastin avanciert. Olympia 2024 in Paris kann kommen, „ich denke schon jeden Tag daran“, sagte die fünffache deutsche Meisterin.

Doch bei aller Euphorie: Der Weg zum ersehnten Olympiasieg wird kein leichter sein. Denn zum einen gehört nur der Mehrkampf, der in Valencia am Samstag ausgetragen wird, zum Programm der Spiele, zum anderen fehlte und fehlt derzeit noch die seit Jahren übermächtige russische Konkurrenz.

Und das könnte sich in der französischen Hauptstadt ändern, denn der Turn-Weltverband FIG plant, die derzeit wegen des Angriffskriegs in der Ukraine ausgeschlossenen Athleten mit Beginn des Jahres 2024 wieder zuzulassen. An olympischer Unterstützung allerdings wird es Varfolomeev, die wöchentlich 36 Stunden trainiert, vor Ort auf keinen Fall fehlen. Darjas Familie hat sich schon längst Tickets für die Wettbewerbe am 8. und 9. August in der Arena Porte de la Chapelle gesichert.