Vor wenigen Tagen wurde Jochen Goetz, Finanzvorstand des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck, aus dem Leben gerissen. Zur Todesursache schwieg der Konzern bisher. Jetzt plauderte Aufsichtsratschef Joe Kaeser aus, wodurch Goetz ums Leben kam.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Der Finanzvorstand von Daimler Truck, Jochen Goetz, ist durch einen Wespenstich ums Leben gekommen. Dies erklärte Aufsichtsratschef Joe Kaeser am Freitagabend auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn. Zuvor hatte der Konzern lediglich von einem tragischen Unglücksfall gesprochen und auf Nachfrage ergänzt, man nenne „aus Rücksicht auf die Familie“ keine Einzelheiten. Dass sich der Konzern ausdrücklich auf den Schutz der Familie des verstorbenen Topmanagers berief, hatte in der Belegschaft vereinzelt Spekulationen ausgelöst.

 

„Ich beobachte die Wespe auf meinem Teller“

In einer sehr persönlich gehaltenen Botschaft spricht Aufsichtsratschef Kaeser, der lange Jahre den Siemens-Konzern geführt hatte, darüber, dass sich beim Frühstück am Geburtstag seiner Tochter eine Wespe auf seinem Teller niedergelassen habe. Dieses Mal aber habe er sie nicht verscheucht, sondern beobachtet.

„Ich dachte darüber nach, wie ein so kleines Insekt einen starken Mann, einen liebenden Vater und einen großen Manager töten kann.“ – „Während ich die Wespe auf meinem Teller beobachte, denke ich an Jochen und bin dankbar, hier mit meinen Kindern ihre Geburtstage feiern zu können“. Goetz werde nun über seine Kinder „von einem anderen Platz aus wachen“, schreibt Kaeser.