Am kommenden Samstag wird beim Stuttgarter Auktionshaus Eppli ein Brief versteigert, den Queen Elizabeth II. einst an ihre Hebamme schrieb. Darin geht es um „Baby Edward“ und ihren Sohn Charles.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

„Das Baby ist wunderbar – gut wie Gold, versucht zu sitzen und wiegt 6800 Gramm. Es lächelt und kichert jeden an und macht alle glücklich.“ Das Baby, von dem die Rede ist, ist Prinz Edward, der Bruder des britischen Königs und Herzog von Edinburgh. Die Verfasserin dieser Zeilen ist seine Mutter: Queen Elizabeth II. Sie schrieb sie an ihre Hebamme. Nun wird der Brief aus dem Jahr 1964 vom Stuttgarter Auktionshaus Eppli versteigert.

 

Die Queen hatte ihr viertes Kind rund fünf Monate zuvor, am 10. März 1964, zur Welt gebracht. Nun schrieb sie ihrer Hebamme Helen „Rowie“ Rowe, um zu berichten, wie sich ihr Jüngster entwickelte. „Rowie“ hatte die Queen bei den Geburten aller ihrer Kinder unterstützt. Entsprechend vertraut ist der Ton, den die damals 38-jährige Königin anschlägt.

In ihrer großen, nicht besonders ordentlichen Schrift entschuldigt sich Elizabeth II. erst einmal dafür, dass sie so lange nicht geschrieben hat. Auch auf ihren Ältesten, den heutigen König Charles III., kommt die Queen zu sprechen. Es gehe ihm „besser“, er sei aber immer noch „sehr schwach“. Erholte sich der damals 15-jährige Kronprinz von einer Krankheit? Ins Detail geht Elizabeth in ihrem Brief nicht.

„Seltenes Zeugnis aus dem Familienalltag der Königin“

„In dem Schreiben erlebt man die Monarchin sehr nahbar als stolze, junge Mutter“, sagt René Waldrab, der Leiter der Auktionshalle Leinfelden-Echterdingen und Auktionator bei Eppli. „Es ist ein seltenes Zeugnis aus dem Familienalltag der Königin.“ Man erhalte einen „kleinen Einblick in eine uns verschlossene Welt des britischen Hochadels.“

Der Sprecherin zufolge lieferte eine Privatperson den doppelseitigen Brief auf Briefpapier mit Buckingham-Palace-Prägung ein. Er wird am Samstag, 28. Oktober, in der Eppli-Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen versteigert.

Schon im vergangenen Jahr versteigerte das Auktionshaus einen handgeschriebenen Brief der Queen. Den Zuschlag erhielt damals eine Frau aus dem europäischen Ausland, sie ersteigerte ihn für mehr als 8000 Euro. Wie eine Sprecherin von Eppli erklärte, habe der Brief an die Hebamme eine bessere Qualität. Handgeschriebene Briefe von Königin Elizabeth II. seien selbst in Museen selten. Er soll nun für mindestens 6200 Euro versteigert werden.