Sportartikel-Gigant Nike beendet das umstrittene Oregon Project, in dem auch die beste deutsche Läuferin trainiert hat. Bei dieser Entscheidung ist viel Heuchelei im Spiel, meint unser Redakteur Jochen Klingovsky.

Stuttgart - Es kann im Sport schon mal vorkommen, dass Rechnungen nicht aufgehen. Diesmal lag Konstanze Klosterhalfen daneben. „Tausendprozentig“, hatte die beste deutsche Läuferin nach dem Gewinn der Bronzemedaille über 5000 Meter bei der WM in Doha erklärt, werde sie auch künftig im umstrittenen Nike Oregon Project (NOP) trainieren, allen Dopingvorwürfen gegen dessen für vier Jahre gesperrten Oberguru Alberto Salazar zum Trotz. Den Kritikern, die von ihr forderten, das Camp zu verlassen, um glaubwürdig zu bleiben, begegnete sie mit Unverständnis und kindlichem Gekicher. Nun dürfte ihr das Lachen erst mal vergangen sein: Nike hat beschlossen, das Oregon Project zu beenden. Klosterhalfen muss sich eine neue sportliche Heimat suchen.