Ausnahmetalente beim DFB Musiala und Co. machen Hoffnung

Im deutschen Fußball wurde zuletzt häufiger der Mangel an Ausnahmetalenten beklagt. Doch nicht nur Jamal Musiala macht Hoffnung.
München - Kapitän Manuel Neuer oder Mittelfeldchef Toni Kroos geht die Verjüngungskur in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft offensichtlich zu schnell. Doch während sich seine Führungsspieler öffentlich für ein Comeback altgedienter Weltmeisterkollegen einsetzen, denkt Joachim Löw bei seinem Jugendstil längst noch radikaler. Das zeigt nicht zuletzt der Fall Jamal Musiala.
Der Bundestrainer sieht „riesiges Potenzial“ in dem Teenager von Bayern München und stellte dem Offensivspieler eine Nominierung für die WM-Qualifikationsspiele Ende März in Aussicht. Andere Ausnahmetalente wie Youssoufa Moukoko, Florian Wirtz oder Luca Netz hat Löw ebenfalls längst auf dem Radar. Während DFB-Präsident Fritz Keller die Zukunft des Bundestrainers zuletzt erneut an einen erfolgreichen Turniersommer geknüpft hatte, scheint dieser schon über sein Vertragsende 2022 hinaus zu denken.
Experten erwarten Talentemangel nach den „goldenen Jahrgängen“
Bei der Heim-EM 2024 sind die „goldenen Jahrgänge“ 1995/96 um Joshua Kimmich und Leroy Sane im besten Fußballer-Alter. Doch danach, so lautete bislang die einhellige Experten-Meinung, werde es einen extremen Talentemangel geben. Noch gebe es Hoffnungsträger, aber nur mehr „vereinzelt - und nicht mehr in einer Vielzahl wie noch vor Jahren“, klagte Oliver Bierhoff zuletzt wiederholt. Der DFB-Direktor sieht „die Zukunft des deutschen Fußballs“ in Gefahr.
Widerlegen junge Karrieren wie jene von Musiala, Moukoko, Wirtz oder Netz diese düsteren Prognosen? Löw hat Musiala, der am Freitag gerade mal 18 Jahre alt wird, schon „einen sehr klaren und konkreten Weg in der Nationalmannschaft aufgezeigt“, wie der Münchner berichtete. Das Boulevardblatt Sun nannte dessen Entscheidung pro DFB einen „heftigen Nasenstüber“ für England.
Löw auf Diamanten-Suche
Nach Moukoko (16) hatte sich Löw bereits erkundigt, als der erst 14 war. Der Dortmunder habe „ein Talent, welches man nicht oft zu sehen bekommt“, meinte er im vergangenen Herbst. Ähnliches gilt für Netz (17), den sein Berliner Trainer Pal Dardai als „Riesen-Rohdiamant“ sieht. Und einen Besuch des Bundestrainers bei Wirtz (17) in Leverkusen verhinderte neulich nur eine Panne an Löws Dienstwagen. Bayer-Coach Peter Bosz sieht bei Wirtz die Qualität, um schon bei der EM „in den Kader zu kommen“.
Mit einer Nominierung von Thomas Müller, Mats Hummels oder Jerome Boateng ist daher im März nicht zu rechnen. Für die Duelle mit Island (25.), Rumänien (28.) und Nordmazedonien (31.) hat Löw sie aktuell trotz prominenter Fürsprecher nicht eingeplant.
Was die EM angeht, lässt sich der Bundestrainer aber noch alle Möglichkeiten offen. Vor allem Müller darf wohl hoffen, sofern er nach seiner Corona-Erkrankung wieder zu alter Form findet - und Löw beim Diamanten-Schliff noch Zeit braucht.
Unsere Empfehlung für Sie

Fußball-Bundesliga Fredi Bobic verlässt Eintracht Frankfurt im Sommer
Erst Hübner, dann Hütter, dann Bobic: Eintracht Frankfurt hat den nächsten Abgang in der Führungsriege zu verkraften. Der Vertrag mit dem Vorstand wird zum 31. Mai beendet. Details wurden nicht genannt.

Vor CL-Partie bei Borussia Dortmund Medien: Nächtliches Feuerwerk vor Hotel stört ManCity-Profis
Bislang Unbekannte haben offenbar versucht, ManCity-Profis vor dem Teamhotel in Dortmund mit einem Feuerwerk um den Schlaf zu bringen. Der englische Fußball-Club tritt am Mittwochabend im Viertelfinalrückspiel der Champions League in Dortmund an.

Von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach Adi Hütter – Für und Wider eines speziellen Trainerwechsels
Trainer Adi Hütter wechselt zur neuen Saison für eine Rekordablöse zum Tabellenachten Borussia Mönchengladbach, obwohl er mit Eintracht Frankfurt wahrscheinlich die Champions League erreicht. Wir diskutieren diesen Schritt kontrovers.

Trainer-Kandidat Riesenreich für Ralf? Eintracht als mögliche Rangnick-Option
Bundestrainer, Rose-Nachfolger, Schalke-Retter: Was sollte Ralf Rangnick in den vergangenen Monaten nicht alles werden? In Frankfurts Machtvakuum könnte er nun schalten, wie er es liebt. Dafür spricht auch der endgültige Abgang eines Machers.

FC Liverpool gegen Real Madrid Steinwürfe und Bengalos – Reals Mannschaftsbus vor Spiel attackiert
Der Mannschaftsbus des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid ist vor dem Champions-League-Spiel beim FC Liverpool am Mittwoch attackiert worden.

Trotz großem Kampf gegen Manchester City Bitteres Champions-League-Aus für Borussia Dortmund
Das Champions-League-Halbfinale findet ohne deutsche Beteiligung statt. Einen Tag nach Titelverteidiger FC Bayern ist auch für Borussia Dortmund als letztem Bundesligisten im Viertelfinale Schluss. Dabei war die „Weltsensation“ zwischenzeitlich greifbar.