Schon jetzt fehlt es an Hausärzten im Land. Die Situation könnte sich verschlimmern, sagen Mediziner. Sie sehen die Versorgung gefährdet. Kann ein Krisengipfel alles wieder einrenken?

Einen Krisengipfel zur hausärztlichen Versorgung fordern die Hausärzte im Land. In einem am Freitag in Stuttgart veröffentlichten offenen Brief an Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) heißt es: „Wenn auch in Zukunft eine hochwertige hausärztliche Versorgung für die Patientinnen und Patienten gewährleistet sein soll, muss jetzt gehandelt werden.“ Schon jetzt sei die hausärztliche Versorgung im Land akut gefährdet. 

 

Anlässlich des 22. Baden-Württembergischen Hausärztetags führten sie an, dass derzeit fast 1000 Hausarztsitze unbesetzt sind. Dies entspreche einer Steigerung von 50 Prozent innerhalb von vier Jahren. „Das bedeutet rein rechnerisch fast ein nicht besetzter Hausarztsitz pro Gemeinde“, so die Mediziner. Budgetierungen und Honorarkürzungen schreckten junge Kollegen ab und motivierten ältere Kollegen, ihre Praxen zu schließen. Dies werde sich direkt auf die Patientenversorgung auswirken, warnten sie. Nötig sei ein nachhaltiger Plan, um die Situation wieder zu stabilisieren.