Sport: Marco Seliger (sem)

Nagelsmann sagt auch, was er denkt

Wer mal einen echten Nagelsmann erleben will, der sollte mit ihm über Silvester reden oder zumindest die Videos dazu im Netz anschauen. „Ich finde es ein total schwachsinniges Fest. Irgendwo in Brandenburg sprengen sich zwei in die Luft, da schießt irgendeiner Raketen aus dem Auto, es wird immer verrückter“, sagt Nagelsmann also. Und weiter: „Wenn man dann mal um 0.20 Uhr in den Himmel schaut und denselbigen nicht mehr sieht, dann sollten wir uns alle Gedanken machen. Wir quatschen immer von Umweltschutz und verschießen ich weiß nicht wie viele Milliarden Tonnen von diesem Rotz. Völliger Bullshit!“

 

Rumms und bums, immer frei raus – so schießt Julian Nagelsmann (31) seine Salven, und wann immer es geht und es irgendwie dazu passt, betont der Bayer aus Landsberg am Lech noch seine Liebe zur Natur. Denn eines ist klar: Im Grunde seines Wesens ist Julian Nagelsmann in seiner eigenen Wahrnehmung ein Bergsteiger, der sich auf die Trainerbank im Fußball verirrt hat. Über die Zeit nach der Karriere sagt er zum Beispiel dies: „Mein größter Traum wäre es, in die Alpen zu ziehen und eine Firma zu gründen, die Outdoor-Aktivitäten anbietet.“

Der künftige Leipzig-Coach ist kein Dampfplauderer

Bis dahin will der jüngste Trainer der Ligageschichte, der die TSG Hoffenheim wach küsste und im Sommer nach Leipzig wechselt, mit seiner Art aber im Fußballzirkus punkten: Forsch, offen, manchmal vorlaut, aber immer bei sich, das ist Nagelsmann. Er fühlt sich wohl auf der großen Bühne, er weiß, wie er wirkt, bisweilen spielt er auch damit. Nagelsmann ist ein offenes Buch. Er sagt, was er denkt. Wie ein Dampfplauderer wirkt er aber nicht, weil es meist fundiert, oft lustig und immer geradeheraus ist, was er sovon sich gibt.

Der Charme, der Witz und seine Unbekümmertheit werden Nagelsmann mal als zu frech und nassforsch ausgelegt. Manchmal, so heißt es, treibt es der Gipfelstürmer verbal auf die Spitze. Seinen spitzbübischen Humor und den ironischen Unterton will er sich aber nicht nehmen lassen. Er will sich, ganz der geerdete Naturbursche, nicht verbiegen lassen. „Wenn es so weit kommt“, sagt er dazu, „dann mache ich es nicht mehr, dann werde ich halt Skilehrer.“ Als Fußballlehrer bleibt Nagelsmann dabei auch Nagelsmann, indem er sich verändert. Dinge ausprobieren und experimentieren, auch das liegt in seiner Natur. Er macht es nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Gesicht.

Kompromisse? Braucht Nagelsmann nicht

Als Nagelsmann etwa zu Beginn dieser Saison mit gezupften und nachgezeichneten Augenbrauen erschien, da redete er hinterher offen drüber. „Ich habe Schlupflider“, sagte er. „Frauen dürfen sich auch immer schick machen – da habe ich gedacht, dass man es als Mann auch machen kann.“ Sprach’s, lachte und machte sich wieder nichts draus, was andere über ihn denken. Denn Nagelsmann ist in seiner eigenen Wahrnehmung ein freier Mann, der jederzeit was anderes machen kann. Und aus dieser Haltung heraus probiert er einfach. Ein Mann gibt Vollgas. Ohne Kompromisse.

Klappe halten? Nicht Streichs Ding

Später studierte Streich Germanistik, Geschichte und Sport auf Lehramt. Er wohnte in einer WG und wurde vor knapp 30 Jahren in der Freiburger Studentenszene als politisch denkender Mensch geprägt. Klappehalten ging nicht. Man hatte eine politische Meinung. Und die äußerte man auch. Und so macht Streich es heute noch, nicht mehr und nicht weniger. „Ich würde die Fragen auch so beantworten, wenn sie mir beim Einkaufen oder im Café gestellt worden wären“, sagte er dazu mal. „Warum soll ich sie dann nicht beantworten, wenn sie von einem Journalisten kommen?“ Also redet dieser Streich, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und wenn er mal keine Lust darauf hat, alles von sich preiszugeben, dann kommt halt nix oder wenig dabei herum – ob an der Supermarktkasse oder bei Pressekonferenzen. Nimmt ihm dann aber auch keiner mehr krumm. Denn Streich ist Streich. Und damit ein Original.

Julian Nagelsmann: Auf der Zielgeraden

Nagelsmann sagt auch, was er denkt

Wer mal einen echten Nagelsmann erleben will, der sollte mit ihm über Silvester reden oder zumindest die Videos dazu im Netz anschauen. „Ich finde es ein total schwachsinniges Fest. Irgendwo in Brandenburg sprengen sich zwei in die Luft, da schießt irgendeiner Raketen aus dem Auto, es wird immer verrückter“, sagt Nagelsmann also. Und weiter: „Wenn man dann mal um 0.20 Uhr in den Himmel schaut und denselbigen nicht mehr sieht, dann sollten wir uns alle Gedanken machen. Wir quatschen immer von Umweltschutz und verschießen ich weiß nicht wie viele Milliarden Tonnen von diesem Rotz. Völliger Bullshit!“

Rumms und bums, immer frei raus – so schießt Julian Nagelsmann (31) seine Salven, und wann immer es geht und es irgendwie dazu passt, betont der Bayer aus Landsberg am Lech noch seine Liebe zur Natur. Denn eines ist klar: Im Grunde seines Wesens ist Julian Nagelsmann in seiner eigenen Wahrnehmung ein Bergsteiger, der sich auf die Trainerbank im Fußball verirrt hat. Über die Zeit nach der Karriere sagt er zum Beispiel dies: „Mein größter Traum wäre es, in die Alpen zu ziehen und eine Firma zu gründen, die Outdoor-Aktivitäten anbietet.“

Der künftige Leipzig-Coach ist kein Dampfplauderer

Bis dahin will der jüngste Trainer der Ligageschichte, der die TSG Hoffenheim wach küsste und im Sommer nach Leipzig wechselt, mit seiner Art aber im Fußballzirkus punkten: Forsch, offen, manchmal vorlaut, aber immer bei sich, das ist Nagelsmann. Er fühlt sich wohl auf der großen Bühne, er weiß, wie er wirkt, bisweilen spielt er auch damit. Nagelsmann ist ein offenes Buch. Er sagt, was er denkt. Wie ein Dampfplauderer wirkt er aber nicht, weil es meist fundiert, oft lustig und immer geradeheraus ist, was er sovon sich gibt.

Der Charme, der Witz und seine Unbekümmertheit werden Nagelsmann mal als zu frech und nassforsch ausgelegt. Manchmal, so heißt es, treibt es der Gipfelstürmer verbal auf die Spitze. Seinen spitzbübischen Humor und den ironischen Unterton will er sich aber nicht nehmen lassen. Er will sich, ganz der geerdete Naturbursche, nicht verbiegen lassen. „Wenn es so weit kommt“, sagt er dazu, „dann mache ich es nicht mehr, dann werde ich halt Skilehrer.“ Als Fußballlehrer bleibt Nagelsmann dabei auch Nagelsmann, indem er sich verändert. Dinge ausprobieren und experimentieren, auch das liegt in seiner Natur. Er macht es nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Gesicht.

Kompromisse? Braucht Nagelsmann nicht

Als Nagelsmann etwa zu Beginn dieser Saison mit gezupften und nachgezeichneten Augenbrauen erschien, da redete er hinterher offen drüber. „Ich habe Schlupflider“, sagte er. „Frauen dürfen sich auch immer schick machen – da habe ich gedacht, dass man es als Mann auch machen kann.“ Sprach’s, lachte und machte sich wieder nichts draus, was andere über ihn denken. Denn Nagelsmann ist in seiner eigenen Wahrnehmung ein freier Mann, der jederzeit was anderes machen kann. Und aus dieser Haltung heraus probiert er einfach. Ein Mann gibt Vollgas. Ohne Kompromisse.