Während die SPD ein Nutzungskonzept für den Hemminger Bahnhof fordert, bremsen die andren Fraktionen im Gemeinderat das Vorhaben. Ihnen sind andere Bauprojekte in der Kommune wichtige

Hemmingen - Die SPD drängt im Hemminger Gemeinderat darauf, dass endlich ein Nutzungskonzept für den Bahnhof erstellt wird. Dabei kann die Gemeinde das Haus noch gar nicht nutzen, weil die Württembergische Eisenbahngesellschaft (WEG) dort noch ihre Zugleitung hat. Ausziehen wird die WEG vermutlich erst im kommenden Jahr. Trotzdem sollte die Gemeinde jetzt schon Pläne über die Zukunft des Gebäudes und des benachbarten Rübenplatzes machen, findet der Fraktionsvorsitzende der SPD, Wolfgang Stehmer. Doch die anderen Fraktionen wollen noch keine Pläne schmieden.

 

Stehmer und die SPD möchten, dass öffentliche Toiletten in den Bahnhof kommen. Für die Pendler, die nach 40 Minuten Fahrt aus der Strohgäubahn aussteigen. Die übrigen Räume könnte die Gemeinde zum Beispiel den Vereinen Hemmingens zur Verfügung stellen oder sie an einen Gastronom oder einen Arzt vermieten. Das lässt Stehmer offen. Allerdings soll die Gemeinde Hemmingen Eigentümer bleiben. „Wenn das an einen privaten Eigentümer geht, wird es was, das wir nicht haben wollen“, erklärt er. Der Sozialdemokrat will den Einzug einer Spielhalle oder einer Pommesbude unbedingt verhindern.

FDP, CDU und Freie Wähler noch ohne konkrete Vorstellungen

Die Gemeinderätin Barbara Rotberg von der FDP hat dagegen Angst, dass der Bahnhof der Gemeinde auf der Tasche liegen könnte: „Wir haben schon genug öffentliche Gebäude. Sich da noch eines ans Bein zu binden, halte ich für überflüssig.“ Weitere Räume für Vereine brauche Hemmingen nicht, sagt sie und findet damit bei den Gemeinderäten der CDU Unterstützung. „Im Grundsatz sind wir dagegen, dass die Gemeinde alle ungenutzten Gebäude aufkauft und dann sehen muss, wie sie das unterhält“, sagt der CDU-Fraktionschef Walter Bauer. Für ihn wäre sogar der Verkauf des Gebäudes eine Option. Wobei seine Partei beim Bahnhof bis zum Auszug der WEG keinen Handlungsbedarf sieht und deshalb noch keine Pläne gemacht hat.

Auch die Freien Wähler wollen die Planungen für den Bahnhof noch etwas aufschieben. Der Stadtbaumeister müsse derzeit schon zu viele andere größere Projekte umsetzen, erklärt der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerlach. Er meint den Umzug des Kindergartens in die Schule und vor allem das Neubaugebiet Hälde. „Das sind alles Dinge, die jetzt gemacht werden müssen, der Rübenplatz und der Bahnhof dagegen noch nicht“, sagt Wolfgang Gerlach.

Park and Ride Parkplätze sind eine Option

Die Freien Wähler und Barbara Rotberg könnten sich in Hemmingen aber eine ähnliche Lösung vorstellen, wie sie Münchingen gefunden hat. In der Nachbarstadt hat ein Zahnarzt den Bahnhof gekauft und dort seine Praxis eröffnet.

Einig sind sich alle Parteien nur darin, dass auf einem Teil des Rübenplatzes Park and Ride Parkplätze entstehen sollen. Dort könnten die Pendler, die mit dem Auto zur Haltestelle der Strohgäubahn fahren, ihre Autos abstellen.