Erwachsene und vor allem Kinder lieben Wuse, das Hängebauchschwein aus dem Balinger Wannental. Doch die Behörden pochen darauf, dass Wuse mit einem Artgenossen zusammenleben muss. Nun wird das Schwein weggeben.

Balingen - Das Schicksal eines Schweins bewegt derzeit viele Menschen im Zollernalbkreis und darüber hinaus. Das Tier fand sogar Eingang in die Neujahrsansprache des Landrats Günther-Martin Pauli. Das Landratsamt müsse sich an Recht und Gesetz halten, sagte er, „auch wenn das Thema manchmal widerborstig ist“. Die tausend Gäste in der Balinger Stadthalle lachten, sie wussten sofort, dass Pauli auf die Affäre um die Sau Wuse anspielte.

 

Wuse ist sechs Jahre alt und ein Hängebauchschwein, das in Ferkeltagen auf dem Hof von Heinz Schühle im Wannental bei Balingen-Stockenhausen ausgesetzt wurde. Seither geht es Wuse gut. Kein Zaun blockiert ihre Wege, die Sau hat einen Schlafplatz im Eselstall, bei Bedarf kuscheln sich Hasen an ihren wärmenden Schweinebauch. „Sie schnarcht wie ein Mensch“, berichten ihre Menschenfreunde.

„Tiere sind mein Lebens“

Und davon gibt es sehr viele, denn der Tierhof ist ein privater Streichelzoo. Lama, Esel und bestimmt hundert Hasen bewegen sich frei auf dem 25-Hektar-Gelände, ebenso wie die zahlreichen Besucher aus nah und auch fern. Auch vielen Tübingern ist das 45 Kilometer entfernt gelegene Naturidyll ein Begriff. Heinz Schühle bot Getränke und Vesper. Und sein strenger Blick in Richtung des Bernhardinermischlings Rokko genügte, dass der große Hund seine Hatz auf kleine Vierbeiner umgehend einstellte. „Tiere sind mein Leben“, sagt der 69-Jährige, der dies seit vier Jahrzehnten den Besuchern unter Beweis stellt.