Stuttgarter Häuser geraten seit wenigen Tagen verstärkt ins Visier. Es gibt bereits mehr als 20 Alarmfälle in kurzer Zeit.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Als ob ein Schalter umgelegt worden wäre: Mit Beginn der Winterzeit Ende Oktober gibt es eine neue Welle von Wohnungseinbrüchen in Stuttgart – quer übers Stadtgebiet verteilt, bisher allerdings mit einem Schwerpunkt in den Cannstatter Stadtteilen. Nach Informationen unserer Zeitung hat es binnen einer guten Woche bereits mehr als 20 Einbrüche und Einbruchsversuche gegeben.

 

Beliebt: Terrassentüren und Küchenfenster

„Die Begehungsweisen und die Tatobjekte sind dabei unterschiedlich“, sagt Polizeisprecher Sven Burkhardt, „es ist daher zu vermuten, dass unterschiedliche Gruppierungen unterwegs sind.“ Es wird gehebelt, aber auch Glas eingeschlagen. Bevorzugte Angriffsziele sind Terrassentüren und Küchenfenster. Bisher konnten die Täter stets unerkannt und ohne Täterbeschreibung entkommen – auch wenn sie, wie einmal im Klaraweg in Untertürkheim, von einer Nachbarin angesprochen wurden. Im Stadtteil Mönchfeld flüchteten die Täter, als die Bewohnerin das Licht einschaltete.

Teilweise hoher Schaden

Sechs der über 20 Einbrüche der letzten Tage spielten sich im Bezirk Bad Cannstatt ab. Allein am Freitag wurden drei Tatorte im Steinhaldenfeld gemeldet. So wurden Einfamilienhäuser in der Kolpingstraße und Ferdinand-Hanauer-Straße heimgesucht. In einem Fall erbeuteten die Täter Schmuck und Bargeld für mehr als 20 000 Euro. Die Bewohner eines Reihenhauses am Randweg hatten mehr Glück – dort scheiterten zwischen 18.30 und 18.50 Uhr die Versuche.

Die Tatorte reichen vom Malachitweg in Heumaden über die Landauer Straße in Weilimdorf bis zur Azenbergstraße im Stuttgarter Norden. Dort kletterten die Täter auf einen Balkon eines Mehrfamilienhauses. Nach bisherigen Erkenntnissen dürften sie aber nichts Stehlenswertes gefunden haben. Spannend bleibt die Frage, wie stark die Einbruchszahlen nach den Coronajahren 2020 und 2021 (zuletzt 257 Fälle) statistisch wieder ansteigen. Mit Zeugenhinweisen könnte die Ermittlungsarbeit der Polizei verbessert werden – über Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78.