Die Basketballer des SV Fellbach streben wie die Baskets Elchingen und die Baskets Limburg den Aufstieg in die Pro B an. Ein Blick in diese Spielklasse.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Der Fanklub Forza Blue hat sich auch in diesen Coronazeiten unablässig eingesetzt. Die Mitglieder haben zum Beispiel in mehr 100 Arbeitsstunden eine Fahne angefertigt, 126 Quadratmeter groß, die sie vor Heimspielen auf ihren Tribünenplätzen drapierten. Die auch in der leeren Halle sichtbare Unterstützung hat die Dresden Titans in der vergangenen Saison offenbar zu Höchstleistungen animiert. Die Basketballer um den Trainer Fabian Strauß schlossen die Hauptrunde in der dritthöchsten Spielklasse ihrer Sportart, der zweigeteilten Pro B, auf dem ersten Tabellenplatz im Süden ab. Sie scheiterten danach allerdings im Play-off-Viertelfinale, weshalb die Dresden Titans ein potenzieller Gegner jener Regionalliga-Teams sein wird, die sich in Aufstiegsrunden durchsetzen können. Der SV Fellbach, die Baskets Elchingen und die Baskets Limburg aus der Regionalliga Südwest ermitteln in wenigen Tagen, vom 29. Mai bis zum 13. Juni, nach rund siebenmonatiger Corona-Spielpause gewissermaßen ihren Frühjahrsmeister. Der beste der drei Bewerber darf nach dem Sommer eine Etage weiter oben antreten – etwa gegen die Dresden Titans?

 

Drei Bewerber aus der Regionalliga Südwest, ein Aufsteiger

Noch ist gar nicht entschieden, ob die Titanen bei nächster Gelegenheit im Süden oder doch im Norden der Pro B auflaufen werden, die mit dem größeren Bruder Pro A die zweite Organisationsebene im professionellen deutschen Basketballsport bildet. Sie haben hier wie da schon mitgemischt. „Die Mitte Deutschlands ist Grenzgebiet“, sagt Jessica Grimm von der Arbeitsgemeinschaft der zweiten Bundesliga. Wer in der Pro B Süd und wer in der Pro B Nord antreten wird, findet sich im Einzelfall erst, wenn nach Sichtung der Lizenzunterlagen und den Aufstiegsspielen alle Teams für die nächste Runde beisammen sind. Definitiv dem Süden zugeteilt bleiben fränkische wie bayerische Vertreter aus Coburg und Oberhaching samt der zweiten Auswahl des FC Bayern München. Letztere hat in der abgelaufenen Saison, die trotz der Pandemie in der Pro B wie in der Pro A ausgetragen werden konnte, zwei der spektakulärsten Akteure präsentiert: Jason George und Erol Ersek. Beide haben beim mehrmaligen deutschen Meister und kürzlich erst wieder gekürten Pokalsieger auch schon in der Bundesliga ihre Klasse zeigen können.

Die Teams aus Karlsruhe und Koblenz sind schon in der Pro B

Mit anderen Pro-B-Vereinen waren die besten Fellbacher Basketballer vor gar nicht langer Zeit noch in der Regionalliga Südwest verabredet. Auf die Arvato College Wizards des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) traf der SVF letztmals am 15. Februar 2020 und musste dem Tabellenführer dabei nach ausgeglichener ersten Spielhälfte noch einen 97:64-Sieg überlassen. Ein paar Wochen davor, am 18. Januar 2020, war der damals personell arg geschwächte Verbund um den Trainer Ignas Sijanas gegen die zweitplatzierten Baskets Koblenz gar um eine noch derbere 42:92-Niederlage nicht herumgekommen. Die beiden Konkurrenten aus Karlsruhe und Koblenz durften im Sommer 2020 ein neues Basketball-Kapitel in der Pro B aufschlagen. Der vor 15, 16 Monaten noch unterlegene Widersacher aus Fellbach will es ihnen demnächst gleichtun.

Die Aufstiegsrunde der Bewerber aus der Regionalliga Südwest beginnt am Samstag, 29. Mai, um 18 Uhr mit dem Fellbacher Auswärtsspiel bei den Baskets Elchingen und endet am Sonntag, 13. Juni, mit dem Fellbacher Heimspiel gegen die Baskets Elchingen. Zwischendrin – am 3. und am 6. Juni – stehen für Ignas Sijanas und sein Team die Begegnungen (aufgrund der Pandemie allesamt ohne Zuschauer) mit den Baskets Limburg im Terminkalender. Drei Kandidaten, ein Aufsteiger mit baldigem Besuchsrecht in Karlsruhe, Koblenz und vielleicht ja auch in Dresden bei den Titanen und deren überaus engagiertem Fanklub Forza Blue.