Bauarbeiten verzögern sich bis Ende Oktober. Das wird viele in der Stadt zusätzlich verärgern.

Leonberg - Schlechte Nachrichten für alle, die die Bundesstraße 295 benutzen: Die Baustelle dauert mindestens zwei Wochen länger als ursprünglich geplant, also bis Ende Oktober. Das hat das Regierungspräsidium Stuttgart jetzt bestätigt. Der Grund dafür seien zusätzliche Bodenverbesserungen und Erdarbeiten, heißt es in der Antwort der Behörde. Zudem müsse mehr teerhaltiges Material entsorgt werden, als es die Voruntersuchungen erwarten ließen.

 

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat bereits 2017 die Fahrbahn der B 295 zwischen Ditzingen und der Einmündung der Kreisstraße nach Gerlingen saniert. Am 8. Juli dieses Jahres war der Start für den zweiten Sanierungsabschnitt vom Ortseingang Leonberg bis zur Einmündung der Straße nach Gerlingen. Saniert werden die Fahrbahn und der Unterbau sowie die Entwässerungsleitungen. Parallel dazu wird der Gehweg nordwestlich der B 295 zu einem neuen Geh- und Radweg ausgebaut. Im weiteren Verlauf der Strecke im Anschluss an den neuen Geh- und Radweg wird bis zur Einmündung der Straße nach Gerlingen ein neuer Wirtschaftsweg gebaut, der auch als Radweg dienen soll.

Ein kleines Trostpflaster

„Für die Arbeiten werden etwa drei Monate benötigt. Diese dauern vermutlich bis Mitte Oktober“, war seinerzeit aus der Ankündigung des Stuttgarter Regierungspräsidiums zu entnehmen. „Wir gehen von noch einer Verlängerung um etwa zwei Wochen bis voraussichtlich Ende Oktober aus“, heißt es nun seit gestern Vormittag aus Stuttgart.

Das wird die Händler in der Leonberger Altstadt erneut verärgern. Diese hatten lange Zeit gehofft, dass während der Baustelle wenigstens eine Spur offen bleibt. Doch es wurde argumentiert, dass das die Arbeiten verlängern würde. Von der Stadtverwaltung gab es wenigstens ein kleines Trostpflaster: Bis Mitte Oktober darf mit der sogenannten „Brötchentaste“ zwei Stunden lang gratis in der Tiefgarage am Marktplatz geparkt werden. „Wir werden die Regelung weiterhin bis zum Baustellenende beibehalten“, hat Oberbürgermeister Martin Georg Cohn entschieden.

So sieht es nach Regen aus. Foto: privat
Ärgern werden sich über den Verzug auch die Familien Richter und Bich, die an der Feuerbacher Straße, also an der B 295, unterhalb des Unteren Schützenrains wohnen. „Diese Baustelle – natürlich muss die Straße ausgebaut werden – war für uns mindestens einmal die Woche ein Ärgernis“, sagt Detlef Bich.

„Mal hat die Postzustellung wochenlang nicht geklappt, dann sind unsere Mülltonnen stehen geblieben. Wären die Bauarbeiter nicht so hilfsbereit, wäre es noch schlimmer gewesen“, zählt Günter Richter auf. 3,2 Kilometer sei er täglich unterwegs, bis er zum provisorischen Briefkasten an der Straße zum Tilgshäusle gelangt. Wechselt der Postbote, sei der allerdings mit der Situation überfordert und der Ärger gehe von vorne los. Noch mehr erbost Bich und Richter, dass es die Stadt nicht geschafft hat, ihnen eine annehmbare Zufahrt zum Haus zu ermöglichen. Die sollte über den Unteren Schützenrain verlaufen, doch der ist zugewachsen und mit irgendwelchen Pflastersteinen blockiert.

Anwohner sind sauer

„Wir fahren jetzt über mehrere private Grundstücke und den Bolzplatz“, sagt Bich. „Hilfreich gewesen wäre auch eine Ausnahmegenehmigung, um die Feldwege nutzen zu können, denn wer diese unbefugt benutzt, wird vom Ordnungsamt zur Kasse gebeten“, sagt Bich. Doch auf eine solche Genehmigung warte man noch immer. „Ein Brief der Verwaltung mit allen Informationen über die Baustelle wäre auch angebracht gewesen, dann hätten wir gewusst, was alles auf uns zukommt“, sind sich Bich und Richter einig