Im Prozess um ein getötetes Baby hat das Landgericht Berlin die angeklagte Kindsmutter wegen Totschlags zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

In einem Prozess um ein getötetes Baby hat das Landgericht Berlin die angeklagte Kindsmutter wegen Totschlags zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Angeklagte soll acht Jahre in Haft, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte. Zudem habe die Kammer die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet. 

 

Die zum Prozessauftakt 26 Jahre alte Frau stand seit Ende September wegen tödlicher Misshandlung ihrer wenigen Monate alten Tochter vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, ihrem Kind im April oder Mai zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt eine schwere Schädelverletzung beigebracht und es zudem heftig geschüttelt zu haben. Der Säugling starb am 12. Mai.

Laut Anklage wies ihre im Februar geborene Tochter einen Bruch am Schädelknochen auf. Darüber hinaus verursachte das Schütteln ein Schädel-Hirn-Trauma samt Einblutung in den Sehnerv.

Mit dem Urteil ging das Gericht über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß hinaus. Die Anklagebehörde hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert. Die Verteidigung beantragte in dem Verfahren, die Angeklagte wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu höchstens vier Jahren Haft zu verurteilen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.