Woche für Woche kommen neue Bücher auf den Markt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Neuerscheinungen vor. Heute: „Damals“ von Siri Hustvedt.

Stuttgart - Siri Hustvedt, die Ehefrau des ebenfalls weltbekannten amerikanischen Schriftsteller Paul Auster, schreibt gerne mal wissenschaftliche Abhandlungen zu neurowissenschaftlichen Themen. Doch was taugt eigentlich ihr neustes Buch „Damals“, aktuell auf Platz 33 der „Spiegel“-Bestsellerliste?

 

Der Inhalt

Die Erzählerin blickt auf ihr jüngeres Ich zurück, das mit Anfang zwanzig nach New York zieht, einen unglücklichen Versuch als Schriftstellerin anstellt und in einer von Männern dominierten Welt Desillusionierung erfährt.

Die Autorin

ist Wissenschaftlerin, Feministin, Intellektuelle, Literaturstar.

Der Spannungsfaktor

Eine Beinahe-Vergewaltigung.

Der Gesprächsfaktor

Wie zuverlässig ist unsere Erinnerung?

Die Leseprobe

„Ich wollte mit Intelligenz verführen. Heute bringt mich das zum Lachen. Männer können mit Intelligenz verführen. Frauen sind derartige Subtilitäten nicht erlaubt, aber ich war naiv und bildete mir ein, die Leute würden mir zuhören und mich anschauen, aus meinen Sätzen den Tonfall eines hart arbeitenden, starken Geistes heraushören.“

Das Niveau

Literarisch anspruchsvoll ist das Werk, weil Hustvedt verschiedene Textgattungen bedient und einzelne Erzählungen in der Erzählung verknotet. Aber auch wegen der Rückgriffe auf philosophische und psychologische Theorien.

Das passende Accessoire

Hustvedts zeitgleich erschienene Essay-Sammlung „Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen“.

Das Buch ist genau das Richtige für

Metoo-Debatten.