Stuttgart hat seinen Hauptbahnhof, Hamburg die Elbphilharmonie, und Leonberg das Sportzentrum. Was hat das alles miteinander zu tun? Und wo ist der politische Nebel in Leonberg? Sehr rätselhaft, findet unser Kolumnist.

Die Nachrichtenlage überschlägt sich ja in diesen Tagen. Ein tiefer gelegter Bahnhof kostet mehr als ein Flughafen in Berlin, der aber auch schon ziemlich teuer geworden ist. Und in Hamburg wurde „zum letzten Mal“ die Dauerbaustelle Elbphilharmonie um sieben Millionen Euro aufgestockt. Diesmal aber wirklich. Zum Glück ist der Größenwahn in Leonberg rechtzeitig eingedampft worden, denn die große Einkaufs-, Wohn- und Erlebnismeile auf dem Bausparkassenareal à la Häussler wäre wohl so belebt gewesen wie der Freizeitpark Nürburgring.

 

Apropos eingedampft: inmitten dieser politischen Nebelkerzenwerferei fragen wir uns schon, warum denn unser schönes Engelbergstädtle die ganze Woche so tief im Nebel liegt. Es ist jedenfalls nicht der weiße Rauch der Papstwahl, der von der Sixtinischen Kapelle aus Rom herübergezogen ist. Und im Altkreisle tagt auch kein Konzil, unsere Regenten werden nicht so geheimnisvoll gewählt. Dass der Alt-Papst (gibt es so etwas?) seinen Amtsnachfolger exkommuniziert, so wie in Heimsheim auf der Ebene der weltlichen Herrscher geschehen, ist umgekehrt eher undenkbar.

Aber wir schweifen ab. Also, warum all dieser Nebel? Die Antwort hat die LKZ exklusiv herausgefunden. Im (nicht mehr so) Neuen Rathaus liegen exklusive Pläne für Leonberg 21, die zum Schutz mit kräftig Nebel umweht werden. Es ist der ganz große Wurf. Das Neue Neue Rathaus wird nämlich unterirdisch unter dem Pomeranzengarten gebaut, ein U-Bahn-Transrapid verbindet die neue Verwaltungszentrale mit dem Leo-Center. So erweitert sich die Freifläche in der Mitte, die somit wunderbar als Ausweichflughafen für den lahmenden BER genutzt werden kann.

Und um in Leonberg einen echten Leuchtturm zu schaffen, ein Vorzeigeprojekt, um der stolzen Stadt wieder Glanz zu geben, wird eine Glemsphilharmonie gebaut. Zur Eröffnung wird Alexander G. Diarte „Freude, schöner Altkreisfunken“ intonieren. Alle Investitionsprobleme Deutschlands werden mit einem Schlag gelöst. Nur ein Problem steht noch aus: Wer managt dieses Meta-Großprojekt? Hartmut Mehdorn? Oh weh ... sänk ju for vorschlaging ...

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