Die Videoaufnahmen von einem Bagger, der einen Neubaukomplex demoliert, sorgten vor rund einem Jahr für großes Aufsehen. Nun steht ein heute 48-Jähriger vor Gericht. War es eine Verzweiflungstat?

Weil er mit einem Bagger mutwillig einen Neubaukomplex schwer beschädigt haben soll, steht ein Bauunternehmer am Donnerstagmittag in Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis vor Gericht. Dem heute 48-Jährigen wird die Zerstörung von Bauwerken vorgeworfen, wie das Amtsgericht mitteilte.

 

Bei dem ungewöhnlichen Vorfall in Blumberg im Juli vergangenen Jahres war nach früheren Angaben der Polizei ein Sachschaden von etwa einer halben Million Euro entstanden. Menschen kamen demnach nicht zu Schaden. Der Tatverdächtige hatte mit dem Kettenfahrzeug mehrere Balkone heruntergerissen und Teile der Gebäudefassade zerstört.

Der Angeklagte räume die Tat ein und bedaure die Folgen für die Mieter, sagte dessen Rechtsanwalt Sebastian Göthlich der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann sei damals wegen Unstimmigkeiten bei der Bauabwicklung verzweifelt gewesen.

Die Aufnahmen der Zerstörungswut sorgten für Aufsehen

Im Netz sorgten Aufnahmen der Beschädigung für viel Aufsehen. Auf ihnen ist zu sehen, wie ein Bagger Fenster und Balkone einreist. Die Aufnahmen gingen im Netz viral, Medien in ganz Deutschland berichteten über den Fall.

Wie die Polizei damals berichtet hatte, beschädigte der Unternehmer auch Garagen, auf denen Gasflaschen standen. Beamte sperrten das Gelände damals ab, weil eine Explosionsgefahr befürchtet wurde. Nach der Zerstörungsorgie fuhr der Mann mit seinem Auto davon, stellte sich aber später der Polizei. Nach Angaben des Gerichts dürfte das Urteil noch am Donnerstag fallen.