Die Mangoaktion war auch dieses Jahr wieder eine große Herausforderung

Manche werden sich über die Mangokisten in diesem Jahr gewundert haben: schöne neue Farben, aber etwas zerdrückt und instabil. Das war nur eine der großen Herausforderungen der Mangoaktion in diesem Jahr.
Es begann gute zwei Wochen vorher: 35 Jahre lang hatte die vom Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchen in Burkina Faso (ODE) beauftragte Spediteurin den Transport von Ouagadougou bis nach Sindelfingen bestellt. In diesem Jahr mussten wir selbst eine Spedition in Brüssel finden und beauftragen, die die Einfuhr und den Transport übernimmt. Die konkreten Abstimmungen liefen zwar schon seit Jahren über uns, aber die Beauftragung war neu. Doch rasch erklärte sich die gute Spedition von vor zwei Jahren bereit und leitete uns gut durch alle kritischen Situationen. Sobald der erste Lastwagen in Ouagadougou eintraf, war hier die Bestürzung groß: die neuen Kartons waren sehr schwach und gaben beim Aufeinanderstapeln nach. Es wurden viele neue Kisten gepackt, aber der Aufbau auf Paletten in 12 Stapeln erwies sich als Herausforderung. Doch dabei blieb es nicht. Obwohl aus den Erfahrungen vom letzten Jahr – die Mangos waren viel schwerer als gedacht und wurden zum Teil nicht vom Flugzeug mitgenommen – ein höheres Gewicht bei der Fluggesellschaft angemeldet wurde, waren die Mangos auch dieses Jahr wieder zu schwer. 580 Kisten, 4 Paletten mussten stehen bleiben. Es kamen nur 7980 Kisten. Wir in Deutschland haben dann entscheiden: dieses Jahr keine Nachlieferung. Ein Kürzungskonzept wurde rasch erarbeitet und kommuniziert.
Atemlos ging es weiter: fehlende Papiere mussten digital bis Mitternacht nachgereicht werden - Burkina ist zwei Stunden hinter uns! Am Tag danach: während der Zwischenlandung in Casablanca, wurden wir darüber informiert, dass die Ladung in kritischem Zustand sei. Die Aufregung und Sorge war groß. In Brüssel wurde ausgeladen und mehrere auseinandergebrochene Paletten mussten neu aufgebaut werden. Es dauerte bis 1 Uhr Donnerstag morgens, bis klar war, dass die Mangos zu uns fahren können und hoffentlich gegen 8 Uhr bei uns eintreffen.
Die Lastwägen verzögerten sich, aber der erste kam gegen 10 Uhr. Während früher die Öffnung des LKW´s mit großer Freude erwartet wurde, waren wir dieses Mal voller Sorge: welcher Zustand erwartet uns? Es waren schiefe Palettentürme und auseinandergefallene Paletten. Das Ausladen und Stapeln auf dem Hof bei Derichsweiler war mühsam. Aber bald zeigte sich – die Früchte waren weitestgehend unversehrt. Und vor allem grün. Das Team der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) klärte uns auf, dass die Früchte trotz grüner Schale innen reif sind und das der Öchslegrad vorzüglich sei. Um 15.35 Uhr hatten wir endlich die Zollfreigabe und konnten die Mangoausgabe weiter vorbereiten. Es wurde knapp, denn schon um 16 Uhr war die Eröffnung. Ab 16.30 Uhr bildeten sich lange Schlangen, die Autos verursachten einen langen Stau im Kolumbusviertel. Viel Geduld war gefragt. 65 Abholende wollten über 7000 Kisten mitnehmen. Das Einladen dauerte dieses Jahr durch die schlechten Kisten zudem viel länger. Aber irgendwann war doch alles verstaut und das Gelände fast leer.
Die beiden weiteren Ausgabezeiten am Freitag verliefen um einiges entspannter. Freitag abend waren alle Mangos verteilt und in Rekordzeit zum größten Teil innerhalb von den anderthalb Tagen verkauft. Montag vormittags gab es noch kleine Reste in Mauren, bei Messners Bauernladen und im Weltladen Sindelfingen.
Wieder ist eine Mangoaktion trotz aller Herausforderungen gut verlaufen. Herzlichen Dank an alle, die dieses Jahr an ihr mitgewirkt haben!

 

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