Stefanie Schwarz aus Untertürkheim hat sich bei der Kür gegen fünf Konkurrentinnen durchgesetzt: Die 24 Jahre alte ausgebildete Winzerin und Studentin der Internationalen Weinwirtschaft in Geisenheim ist die neue Weinkönigin Württembergs.

Neckarsulm - „Ich freu mich riesig, dass es geklappt hat“, sagt die 51. Württemberger Weinkönigin wenige Minuten, nachdem ihr lautstarker Anhang das Neckarsulmer Veranstaltungsforum Ballei jubelnderweise mit Sprechchören, Wengerträtschen und mit Transparenten in eine Art feierlichen Hexenkessel verwandelt haben. Die 24 Jahre alte Stefanie Schwarz hat die 35-köpfige Jury überzeugt und sich gegen fünf Bewerberinnen durchgesetzt. Schwarz hat eine Ausbildung als Winzerin absolviert und studiert derzeit internationale Weinwirtschaft in Geisenheim. Der Präsident des Württembergischen Weinbauverbands, Hermann Hohl, krönte neben der neuen Weinkönigin aus Stuttgart auch deren Weinprinzessin – die 23-jährige Studentin Annekatrin Gauger aus Untersteinbach/ Hohenlohe.

 

Der vierstündigen Wahlgala mit Kandidatinnen-Kür, Menü, Weinprobe und Musik war für die fünf Berberinnen die Befragung durch Fachjury, besetzt mit Vertretern aus Verbänden, Kommunen, ehemaligen Weinhoheiten und Medien, voran gegangen. Wissen über Wein, Traubensorten, Kellertechnik oder Weinwirtschaft war dort gefragt. Aber auch die Fähigkeit, sich und die württembergische Tropfen ins rechte Licht zu rücken – im Zweifelsfall auch auf Englisch. Der Auftritt der fünf Bewerberinnen sei durchweg beeindruckend gewesen, hieß es am Ende aus Kreisen derer, die als Jurymitglieder ihre Kreuzchen für die künftigen Majestäten machen mussten. „Es war sehr knapp“, verkündete denn auch Hermann Hohl am späten Abend. Stefanie Schwarz vom gleichnamigen Weingut in Stuttgart-Untertürkheim wird damit die Nachfolgerin von Theresa Olkus aus Markelsheim.

Nervenstärke und Schlagfertigkeit gefragt

Zuvor war allerdings auch auf der Bühne der Ballei vor 500 Galabesuchern nochmals Wissen, Nervenstärke und Schlagfertigkeit gefragt. Die Kandidatinnen hatten dabei nicht nur die sechs Begleitweine des Dreigangmenüs fachgerecht und unterhaltsam zu präsentieren. Sie mussten vor Publikum auch weitere Juryfachfragen beantworten, etwa zum Unterschied zwischen ökologischem und herkömmlichem Weinbau, oder zum für den Wein so wichtigen Terroir. Und wie sie sich in ganz besonderen Stresssituationen schlagen, das war die Frage beim nach Art der „Montagsmaler“ organisierten Etikettenmalen. Ob Sommer-, Party- oder Messwein, das Publikum hat meist schnell erkannt, was die Kandidatinnen auf der Bühne im Großformat auf das Papier gezaubert haben.

Verbandspräsident Hermann Hohl entthronte anschließend mit Bedauern die bisherigen Majestäten, und verabschiedete drei der Bewerberinnen. Und die Krönung von Weinkönigin Stefanie samt Prinzessin Annekatrin, die ging dann akustisch fast unter im Jubel der beiden lautstark fähnchenschwingenden Fangruppen der neuen Majestäten, die nun für ein Jahr das Weinland Württemberg repräsentieren.

Für Stefanie Schwarz ist der königliche Alltag gleich am Sonntag gestartet: Unter anderem stand das Fotoshooting für die Autogrammkarten der frischgekürten Weinmajestät auf ihrem Tagesplan.