In der wilden Natur eines australischen Nationalparks klafft eine Lücke. Ein Mann hat unerlaubt Mangroven gerodet, um eine Privatstraße zu bauen. Das hat Folgen.

Ein Australier muss eine hohe Geldstrafe zahlen, weil er ohne Genehmigung eine Schneise durch einen Nationalpark geschlagen hat. Grund: Der Mann wollte durch den Bowling-Green-Bay-Nationalpark im Bundesstaat Queensland eine zwei Kilometer lange Straße zu seinem Grundstück bauen. Ein Gericht in der Stadt Townsville verurteilte ihn deswegen zu einem Bußgeld von knapp 145.000 Australischen Dollar (87.000 Euro), wie die Nachrichtenagentur AAP am Donnerstag unter Berufung auf die Justiz berichtete. Das Geld soll unter anderem dafür verwendet werden, das betroffene Gebiet wieder aufzuforsten.

 

Insgesamt geht es um 19.000 Quadratmeter Land - das sind in etwa drei Fußballfelder. Dem nun Verurteilten sei zuvor von der zuständigen Umweltbehörde verboten worden, Teile des Nationalparks und seiner Sumpfgebiete zu roden, hieß es. Dieser habe sich aber nicht an die Anordnung gehalten und zwischen Oktober 2019 und Juni 2020 Tausende Mangroven zerstört. Den Behörden zufolge wird es Jahre dauern, bis sich das wichtige Ökosystem wieder erholt hat.

„Ökologisches Gebiet von internationaler Bedeutung“

Auch habe der Mann eine Kombination aus Erde, Steinen, Beton, Ziegeln und gebrauchten Rohren benutzt, um eine Bootsrampe und mehrere Dammwege über Bäche zu bauen. Damit habe er weiteren Schaden angerichtet. „Durch die dreisten Handlungen dieser Person wurden einem der wichtigsten Feuchtgebiets-Ökosysteme der Welt vorsätzlich schwere Umweltschäden zugefügt“, teilte Craig Dunk vom Queensland Parks and Wildlife Service mit.

Die Sumpfgebiete des Bowling-Green-Bay-Nationalparks werden als „ökologisches Gebiet von internationaler Bedeutung“ geführt. Sie bieten Lebensraum für bedrohte Arten wie Grüne Meeresschildkröten, Unechte Karettschildkröten und verschiedene wandernde Küstenvögel.