Die Regierungsarbeit der Grünen in den Bundesländern wirft die Frage auf, wie ernst sie den Klimaschutz nehmen. Die Rhetorik ist radikal, die Praxis nicht. Ein Kommentar von StZ-Autor Reiner Ruf

Stuttgart - Muss man sich Sorgen machen? Um Robert Habeck war es zuletzt ruhiger geworden, und auch Annalena Baerbock agierte eher hinter dem Wahrnehmungshorizont. Das ist nicht grundsätzlich von Übel, denn insbesondere Habeck hat mit seiner wohlig-harmlosen Radikalitätsrhetorik auf die Dauer das Glaubwürdigkeitsproblem der Grünen eher verstärkt als überdeckt: Wenn Radikalität bedeutet, mit dem Rad zum Bioladen zu fahren und nicht mit dem Auto, wird der Klimawandel kaum zu verlangsamen sein. Das aber ist der Anspruch der Grünen seit den Tagen ihrer Gründung: die Schöpfung zu bewahren.