Nach dem Viertelfinaleinzug von Borussia Dortmund ging es wenig euphorisch zu. Die Unmutsbekundungen einiger Fans beim 1:2 gegen St. Petersburg trübten die Freude der Profis.

Nach dem Viertelfinaleinzug von Borussia Dortmund ging es wenig euphorisch zu. Die Unmutsbekundungen einiger Fans beim 1:2 gegen St. Petersburg trübten die Freude der Profis.

 

Dortmund - Von Partystimmung keine Spur. Trotz des abermaligen Einzugs von Borussia Dortmund in das Viertelfinale der Champions League hielt sich die Euphorie auf den Rängen in Grenzen. Das 1:2 (1:1) gegen Zenit St. Petersburg, das nur aufgrund des 4:2-Polsters aus dem Hinspiel ohne Folgen blieb, verleitete viele Zuschauer zu Unmutsbekundungen. Für die kritische Reaktion der Fans brachte BVB-Kapitän Sebastian Kehl nur wenig Verständnis auf: „Normalerweise sollten Heimspiele ein positives Erlebnis sein und nicht das Gefühl vermitteln, dass man ein Verbrechen begangen hat.“

Erstmals seit Jahren litt beim Revierclub das eigentlich traditionell gute Verhältnis zwischen Team und Tribüne. Das trübte die Freude der Profis über den Erfolg und sorgte noch in der Kabine für lebhafte Diskussionen. „So etwas hat die Mannschaft nicht verdient“, klagte Routinier Kehl, „einige Spieler beschäftigt das sehr.“

Auch Trainer Jürgen Klopp monierte die überzogene Erwartungshaltung: „Wir müssen als Borussia Dortmund lernen, dass sich ein großer Erfolg auch manchmal hinter einer 1:2-Niederlage versteckt.“ Beim Fußball-Lehrer überwog jedoch eine pragmatische Sicht der Dinge: „Im Viertelfinale ist die Crème de la Crème des europäischen Fußballs - und wir. Leider geil.“

Nach dem 0:1 von Hulk (16. Minute) und dem 1:2 durch José Salomon Rondon (73.) kamen allerdings zwischenzeitlich Zweifel auf, dass der BVB seine scheinbar beruhigende Ausgangsposition noch verspielen könnte. Mit seinem ersten Champions-League-Treffer überhaupt erzielte Kehl das wertvolle 1:1 (38.) und bescherte der Borussia damit zusätzliche Millioneneinnahmen.

Trotz der wenig berauschenden Vorstellung kann die Borussia bei der Auslosung am Freitag nun auf weitere europäische Festtage am 1./2. und 8./9. April hoffen. In den Töpfen befinden sich klangvolle Namen wie der national enteilte Kontrahent und Titelverteidiger FC Bayern München, Schalke-Bezwinger Real Madrid, der FC Chelsea, Manchester United oder Leverkusen-Besieger Paris St. Germain. „Jetzt gibt es nur noch Hammerlose. Ein Wunschlos gibt es nicht“, sagte Kehl.

Sorgen bereitet den Dortmundern die Verletzung von Marcel Schmelzer. „Ich habe Schmerzen in der Leiste. Genaueres wird sich morgen bei der Untersuchung zeigen“, sagte der Außenverteidiger.

Erstmals seit 16 Jahren erreichte der BVB zum zweiten Mal in Serie das Viertelfinale der Champions League - im Hinspiel wird allerdings Robert Lewandowski gelbgesperrt fehlen. „Wenn einer der besten Stürmer der Welt ausfällt, ist das ein herber Verlust. Wir werden auch das kompensieren“, kommentierte Nationalverteidiger Mats Hummels trotzig.