Eigentlich sollten die deutschen Urlauber auf einem Kreuzfahrtschiff vor Australien ausgeflogen werden. Doch nun sind weitere Coronavirus-Infektionen aufgetaucht.

Sydney - Ein starker Anstieg von neuen Coronavirus-Fällen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes vor Fremantle in Australien hat örtlichen Medienberichten zufolge einen Plan für einen Ausflug von Passagieren nach Deutschland unsicher gemacht. Behördenvertreter hatten vorgehabt, die 800 nichtaustralichen Passagiere an Bord der „Artania“ dieses Wochenende mit drei Charterflugzeugen von Perth nach Deutschland zu fliegen. Ein Anstieg der Covid-19-Patienten von neun auf mehr als 70 am Samstag stand dem womöglich im Weg.

 

Die Regierung des australischen Staats Western Australia befürchtet, dass zumindest die Passagiere, die Symptome zeigten, nicht an Bord der Flugzeuge gehen dürfen. Die „Artania“ ist eines von drei Kreuzfahrtschiffen, die vor Fremantle südlich von Perth lagen. Das bereitete sowohl der staatlichen Regierung als auch der Bundesregierung in Canberra Probleme.

Weitere Kreuzfahrtschiffe vor Fremantle

Ein Sprecher der deutschen Botschaft in Canberra teilte mit, Botschafter Thomas Fitschen und Konsulatsvertreter in Perth kommunizierten mit der Bundes- und staatlichen Regierung, um die Passagiere nach Hause zu bringen. Der Sprecher wurde von der Nachrichtenwebsite WAtoday mit den Angaben zitiert, es seien vom Tourbetreiber der „Artania“ Flugzeuge dafür gemietet worden.

Ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die „Vasco de Gama“, legte am Freitagabend in Fremantle an. 800 australische Passagiere sollten für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Neuseeländische Passagiere flogen nach Hause. Das dritte Kreuzfahrtschiff, die „Magnifica“, lag ohne Covid-19-Patienten an Bord vor Fremantle. Es sollte von dort aufbrechen.

In Australien gab es am Samstagnachmittag (Ortszeit) 3635 bestätigte Coronavirus-Fälle. In 24 Stunden war die Zahl um 469 angestiegen. 14 Menschen sind an der durch das Virus verursachten Krankheit Covid-19 in Australien gestorben.