Bund, Länder und Kommunen wollen allen Menschen in Deutschland zur eigenen Wohnung verhelfen. Dabei sind vor allem Geflüchtete und Eingewanderte im Fokus des neuen Nationalen Aktionsplans.

Bis 2030 sollen nach dem Willen der Bundesregierung alle Menschen in Deutschland ein Dach über dem Kopf haben. Der am Mittwoch vom Kabinett verabschiedete Nationale Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit setzt sich als Ziel, Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu überwinden. „Auch Eingewanderte oder Geflüchtete sollen möglichst schnell selbstbestimmt in vier Wänden wohnen“, kommentierte die Migrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan den Aktionsplan. Hierfür müssten der Übergang von der Gemeinschaftsunterkunft in Wohnraum schneller gelingen, der Kampf gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt verstärkt sowie Beratungsangebote leichter erreichbar gemacht werden.

 

BAG W spricht von 600.000 Wohnungslosen

Für den Aktionsplan haben sich Bund, Länder, Kommunen und Akteure aus Praxis und Wissenschaft zusammengetan. Insgesamt sieht der Plan 31 Maßnahmen vor, darunter auch zahlreiche Schulungs- und Studienprojekte. Etwa 372.000 Menschen gelten laut Bundesbauministerium in Deutschland als „untergebracht wohnungslos“. Darunter stammen 80 Prozent nicht aus Deutschland. Diese Menschen leben in öffentlichen Unterbringungen, etwa in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber. Hinzu kommen verdeckt Wohnungslose, die bei Bekannten leben oder auf der Straße. Diese Zahl beziffert das Ministerium mit etwa 86.700.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) spricht von 600.000 Wohnungslosen, von denen etwa 50.000 auf der Straße leben.