Viele planen bereits sehnsüchtig ihren Sommerurlaub. Diese Urlaubsziele sind bei Deutschen dieses Jahr am beliebtesten.

Die Tourismusbranche erholt sich 2024 weiterhin von den harten Jahren der Corona-Pandemie. Der Deutsche Reiseverband (DRV) gibt an, dass der Buchungsumsatz für die Sommersaison schon jetzt deutlich über dem Rekordwert von 2019 liegt.

 

Laut der aktuellen Reiseanalyse der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.“ planen 73 % der Befragten, in diesem Jahr sicher zu verreisen. Bei 41 % steht das Ziel der Reise schon fest. Das ist mehr als im Vorjahr und auf demselben Niveau wie vor der Pandemie. „Die eine lange Reise gehört für die meisten im Leben dazu“, so der Studienleiter Ulf Sonntag. Urlaubsreisen stehen bei den Konsumprioritäten hinter Lebensmitteln auf Platz zwei. Deutsche sparen eher in anderen Bereichen wie zum Beispiel Gesundheit oder Wohnen. 60 bis 70 Millionen Reisende erwartet FUR in der Urlaubssaison 2024/25.

Deutschland als Reiseziel weiterhin auf Platz eins

Dabei verspricht sich der DRV vor allem bei Fernreisen einen Zuwachs. Reiseziele wie die USA, Australien, Thailand oder Indonesien hätten sich nach der Pandemie nur schleppend erholt. Im Sommerreisehalbjahr könne man dort mit Nachholeffekten rechnen – mit einer Zunahme der Reisenden von 11 % im Fernreisesektor. Bei Flugpauschalreisen dominiere die östliche Mittelstrecke mit den Zielen Türkei und Griechenland.

Dennoch bleibt Deutschland auf Platz eins der beliebtesten Reiseziele. Laut einer Online-Umfrage der „Media Market Insights“ in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut „KANTAR“, die „Holidaycheck“ in Auftrag gegeben hat, könnten sich 65 % der Befragten vorstellen, in den nächsten 12 Monaten in Deutschland Urlaub zu machen. Mit großem Abstand folgten Italien (27 %), Skandinavien (24 %) und die Schweiz (21 %).

Hitliste bleibt weitestgehend gleich

Wie verhalten sich die gewählten Urlaubsziele im Vergleich zum Vorjahr? Mit den Ergebnissen der 40. Deutschen Tourismusanalyse der „Stiftung für Zukunftsfragen“ lässt sich das gut vergleichen. Während im Jahr 2023 37,1 % der Befragten Deutschland als Ziel ihrer Hauptreise angaben, sind es für geplante Reisen in diesem Jahr nur 28,2 %. Spanien bleibt trotz Verlust eines Prozentpunkts auf Platz zwei der Reisen innerhalb Europas, vor Italien, Skandinavien und der Türkei. Die Hitliste der beliebtesten Reiseziele bleibt weitestgehend gleich:

1. Deutschland (28,2 %)

2. Europa (38,6 %): Spanien (8,4 %), Italien (5,9 %), Skandinavien (3,8 %), Türkei (3,5 %), Griechenland (2,8 %), Frankreich (2,3 %), Österreich (1,8 %), Kroatien (1, 7 %)

3. Fernreisen (16,4 %)

4. noch unentschlossen (16,8 %)

Der Trend zu Auslandreisen setzt sich dabei fort. Diese verzeichneten laut der FUR-Reiseanalyse bereits im vergangenen Jahr mit 78 % ein Rekordhoch. In diesem Jahr erwartet FUR, dass ungefähr 25 % der Reisen ins Inland, 40 % in den Mittelmeerraum und 8 % zu Fernreisezielen gehen.

Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung

Bei der Wahl des Zielorts spielt auch der Klimawandel eine Rolle. Holidaycheck führt an, dass Sicherheit und Nachhaltigkeit laut der KANTAR-Umfrage bei der Urlaubsplanung priorisiert würden: Die Sicherheit vor Naturkatastrophen und vor Extremwetter sowie eine intakte Natur am Reiseziel waren vielen Befragten wichtiger als beispielsweise die Sehenswürdigkeiten oder Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte würde bestimmte Gebiete oder Reisezeiträume aufgrund der Gefahr von extremen Wetterereignissen meiden.

Fast die Hälfte der Befragten möchte ihre Reisen nachhaltiger gestalten. Allerdings besteht dabei noch Aufklärungsbedarf: Mehr als ein Fünftel gab an, keine nachhaltigen Reiseoptionen zu kennen. In Bezug auf die Transportmittel kam es für zwei Drittel in Frage, in Zukunft keine Kreuzfahrten mehr zu unternehmen, mehr als die Hälfte wäre bereit, auf Flugreisen zu verzichten, so Holidaycheck.

Flugzeug als Hauptverkehrsmittel

Allerdings erreichte der Anteil der Flugreisen im letzten Jahr laut FUR-Reiseanalyse mit 47 % einen Rekordwert. Das Flugzeug überholte damit das Auto als meistgenutztes Transportmittel für Reisen. Das sei dem hohen Anteil an Auslandsreisen geschuldet. Wenn sich der Trend zur Auslandsreise in diesem Jahr weiter fortsetzt, ist es fraglich, ob es zu einem Einbruch der Flugreisen kommen wird.