An der Somme, am 5. Oktober 1916: Mitten in der Nacht wacht Adolf Mann auf, als zwei Verwundete in seinen Unterstand gebracht werden. Einer der beiden legt seinen Kopf auf die Füße des Stuttgarter Soldaten.

Stuttgart - Ich schlief so weit gut, eben mit den üblichen Unterbrechungen; einmal mussten 2 Verwundete im Unterstand verbunden werden, die oben verletzt worden waren; aber das läßt einen allmählich so kalt, wie mans für unmöglich hält, und ich schlief wieder ein, während noch der eine der Verwundeten seinen Kopf auf meine Füße gelegt hatte. Der Gleichmut, mit dem man Tote und die grässlichsten Verwundungen sieht, ist einem unfaßlich, wenn man dazwischen an andre Zeiten denkt. (. . .)

 

Nach vorne komm ich nicht mehr. Bestimmt versprechen kann man ja in solchen Zeiten nichts, aber es scheint völlig ausgeschlossen. Gelt, sorgst dich nicht mehr, es scheint ja wieder einmal alles zu unserem Besten zu gehen.

Begleitend zur Serie gibt es die Geschichte von Elisabeth und Adolf Mann auch als Hörbuch.

Was zur gleichen Zeit passiert

Was zur gleichen Zeit passiert

Stuttgart atmet auf. Endlich beherrschen nicht nur die Neuigkeiten von der Front die Schlagzeilen. Das „Stuttgarter Neue Tagblatt“ informiert seine Leser über die bevorstehenden Feierlichkeiten zum Thronjubiläum von König Wilhelm II.: An diesem Donnerstag werde seine Majestät Glückwünsche entgegennehmen und anschließend mit seiner Gattin das Schloss durch das Hauptportal verlassen. Am Samstag finde eine Festvorstellung im Hoftheater statt. Der König sehe dabei den dritten Akt aus Parsifal.