Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Als sie acht ist, fängt sie mit Gymnastik an, mit elf wechselt sie zum Ballett. Schnell wird klar, dass sie mit ihrer Biegsamkeit und Beweglichkeit etwas Besonderes ist. Und so geht sie nach einem langen Schultag noch bis zehn Uhr abends in den Ballettsaal des Conservatorio Profesional de Danza in Valencia, wo sie mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern lebt. Aus Liebe zum Ballett verlässt sie ihre Familie jedoch früh: Ein Stipendium für die Royal Ballet School führt sie mit 16 nach London, dort schließt sie ihre Ausbildung ab. Dass sie sich daraufhin ausgerechnet in Stuttgart bewirbt, ist ihrem Tanzlehrer in Valencia zu verdanken, der die John-Cranko-Schule besucht hatte. „Er hat mir immer von Stuttgart vorgeschwärmt, und so hatte ich Stuttgart immer schon im Kopf.“ Als sie dann zum Vortanzen kommt, spürt sie sofort, dass sie hier richtig ist: „Das war mein Platz, die Vibes waren gut!“ Sie habe andere Angebote gehabt, die hat sie abgesagt.

 

Von der Elevin – das war 2009 – zum Corps-de-Ballet-Mitglied, von der Halbsolistin zur Solistin und schließlich zur Ersten Solistin: Jahr für Jahr steigt sie weiter auf, erreicht mit 21 Jahren die Spitze in der Tänzerhierarchie. Zu den Marksteinen ihrer Karriere zählen die schwierige Doppelrolle im „Schwanensee“ wie auch die tragische Figur der „Giselle“, die höchst anspruchsvolle Traumrolle jeder Solistin, in die sie 2014 schlüpfte.

Elisa Badenes begeistert Publikum und Kritik nicht nur mit ihrer natürlichen Anmut, sondern auch mit ihrer Wandlungsfähigkeit und Ausdruckskraft. In „Giselle“ mutiert sie überzeugend vom lebensfrohen, verliebten Bauernmädchen zur entrückten, von dunklen Mächten gesteuerten Geisterbraut. In „Der Widerspenstigen Zähmung“ setzt sie als Katharina mit pfiffigem Witz und Eigensinn Akzente; in „Don Quijote“ kann sie mit Daniel Camargo ihr spanisches Temperament voll ausspielen. Mit einem Pas de deux aus dem dritten Akt des Cervantes-Balletts sowie dem von Demis Volpi eigens für Camargo und Badenes kreierten Pas de deux „Little Monsters“ ertanzten sie sich 2011 den renommierten Erik-Bruhn-Preis in Toronto.

Lieblingsstücke, gibt es die? Da war der „Riesenspaß“ der „Widerspenstigen Zähmung“, die Schönheit und emotionale Intensität von „Romeo und Julia“, die Herausforderung eines zwanzigminütigen Solos in Demis Volpis „Aftermath“, in ihren Augen ihr bislang schwierigster Part überhaupt. Aber letztlich will sie kein Stück besonders herausheben, sondern betont mehrmals, dass es die Vielfalt und Abwechslung ist, die sie so gern mag – „manchmal proben wir vier verschiedene Stücke an einem Tag“. Auch bei den Stilen gibt sie keinem den Vorzug: klassisch oder modern, sie schätze es sehr, dass ihr das Haus am Eckensee beides biete.

„Wo hat man schon Regen, Feuer und Federn an einem Abend?“

Gerade dieses Gleichgewicht von Tradition und Innovation macht für sie die Besonderheit der Stuttgarter Kompanie aus. Man verehre John Cranko, ermutige aber auch junge Talente zu Innovationen – und das Publikum sei offen für beides. „Hier erlebt man wirklich die verrücktesten Sachen!“, schwärmt sie: „Wo hat man schon Regen, Feuer und Federn an einem Abend auf der Bühne?“, fragt sie mit Verweis auf den Strawinsky-Abend.

Als sie acht ist, fängt sie mit Gymnastik an, mit elf wechselt sie zum Ballett. Schnell wird klar, dass sie mit ihrer Biegsamkeit und Beweglichkeit etwas Besonderes ist. Und so geht sie nach einem langen Schultag noch bis zehn Uhr abends in den Ballettsaal des Conservatorio Profesional de Danza in Valencia, wo sie mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern lebt. Aus Liebe zum Ballett verlässt sie ihre Familie jedoch früh: Ein Stipendium für die Royal Ballet School führt sie mit 16 nach London, dort schließt sie ihre Ausbildung ab. Dass sie sich daraufhin ausgerechnet in Stuttgart bewirbt, ist ihrem Tanzlehrer in Valencia zu verdanken, der die John-Cranko-Schule besucht hatte. „Er hat mir immer von Stuttgart vorgeschwärmt, und so hatte ich Stuttgart immer schon im Kopf.“ Als sie dann zum Vortanzen kommt, spürt sie sofort, dass sie hier richtig ist: „Das war mein Platz, die Vibes waren gut!“ Sie habe andere Angebote gehabt, die hat sie abgesagt.

Von der Elevin – das war 2009 – zum Corps-de-Ballet-Mitglied, von der Halbsolistin zur Solistin und schließlich zur Ersten Solistin: Jahr für Jahr steigt sie weiter auf, erreicht mit 21 Jahren die Spitze in der Tänzerhierarchie. Zu den Marksteinen ihrer Karriere zählen die schwierige Doppelrolle im „Schwanensee“ wie auch die tragische Figur der „Giselle“, die höchst anspruchsvolle Traumrolle jeder Solistin, in die sie 2014 schlüpfte.

Elisa Badenes begeistert Publikum und Kritik nicht nur mit ihrer natürlichen Anmut, sondern auch mit ihrer Wandlungsfähigkeit und Ausdruckskraft. In „Giselle“ mutiert sie überzeugend vom lebensfrohen, verliebten Bauernmädchen zur entrückten, von dunklen Mächten gesteuerten Geisterbraut. In „Der Widerspenstigen Zähmung“ setzt sie als Katharina mit pfiffigem Witz und Eigensinn Akzente; in „Don Quijote“ kann sie mit Daniel Camargo ihr spanisches Temperament voll ausspielen. Mit einem Pas de deux aus dem dritten Akt des Cervantes-Balletts sowie dem von Demis Volpi eigens für Camargo und Badenes kreierten Pas de deux „Little Monsters“ ertanzten sie sich 2011 den renommierten Erik-Bruhn-Preis in Toronto.

Lieblingsstücke, gibt es die? Da war der „Riesenspaß“ der „Widerspenstigen Zähmung“, die Schönheit und emotionale Intensität von „Romeo und Julia“, die Herausforderung eines zwanzigminütigen Solos in Demis Volpis „Aftermath“, in ihren Augen ihr bislang schwierigster Part überhaupt. Aber letztlich will sie kein Stück besonders herausheben, sondern betont mehrmals, dass es die Vielfalt und Abwechslung ist, die sie so gern mag – „manchmal proben wir vier verschiedene Stücke an einem Tag“. Auch bei den Stilen gibt sie keinem den Vorzug: klassisch oder modern, sie schätze es sehr, dass ihr das Haus am Eckensee beides biete.

„Wo hat man schon Regen, Feuer und Federn an einem Abend?“

Gerade dieses Gleichgewicht von Tradition und Innovation macht für sie die Besonderheit der Stuttgarter Kompanie aus. Man verehre John Cranko, ermutige aber auch junge Talente zu Innovationen – und das Publikum sei offen für beides. „Hier erlebt man wirklich die verrücktesten Sachen!“, schwärmt sie: „Wo hat man schon Regen, Feuer und Federn an einem Abend auf der Bühne?“, fragt sie mit Verweis auf den Strawinsky-Abend.

Dafür arbeitet Elisa Badenes hart und kommt überhaupt nicht erst auf die Idee, die vielen Stunden im Ballettsaal zu zählen, „das würde mir ja Angst einjagen“, sagt sie lachend. Und so steht der Tanz für sie ganz selbstverständlich auch in ihrer Freizeit an erste Stelle: Gerade probe sie nach Feierabend mit Freunden noch für eine Performance, die Jazz und Tanz zusammenbringt und bei den Internationalen Theaterhaus- Jazztagen aufgeführt wird. Premiere ist am 4. April, das ist ein Samstag. Ein freies Wochenende ist somit für Elisa Badenes erst mal nicht in Sicht.