Claudia Achauer ist die Tochter des schwäbischen Künstlers und Kunstfälschers Wolfgang Lämmle. Wie hat sie den Skandal um ihren Vater erlebt? Wie geht sie mit seinem Erbe um?

Es ist ein Morgen im Frühjahr 1988. Zehn Kriminalbeamte klingeln mit einem Durchsuchungsbefehl am Elternhaus von Claudia Lämmle in Vaihingen an der Enz. Der Vorwurf: Kunstfälschung. Der Vater Wolfgang Lämmle macht die Tür auf, die Beamten kommen ins Haus. Sie reißen Schubladen auf, kippen Möbel um, rupfen Bilder von den Wänden. Den Garten durchforsten sie nach vergrabenem Geld. Was sie für eine Fälschung halten, bekommt eine Nummer und wird mitgenommen. Wolfgang Lämmle, der Beschuldigte, kämpft um seine Kunst. Er will wenigstens die Originale behalten. Seine Frau Bärbel steht daneben und weiß nicht, was sie machen soll. Claudia Lämmle, heute Achauer, ahnt nichts davon. Sie sitzt ein paar Kilometer weiter in der Realschule. Sie ist damals 16 Jahre alt.