Die Konrad-Kocher-Schule wird zur zentralen Grundschule der Kernstadt, das Schulzentrum in der Glemsaue wird nach dem Brand erweitert. Die Stadt hat jetzt weitere Details vorgelegt – unter anderem zum Zeitplan.

Der Stadt Ditzingen geht es im Vergleich zu anderen Kommunen wirtschaftlich gut. Selbst wenn die Verwaltungsspitze in den vergangenen Jahren immer dafür geworben hatte, „auf Sicht zu fahren“, wie es der Oberbürgermeister gerne formuliert, wird inzwischen einmal mehr überlegt, ob neue, freiwillige Ausgaben tatsächlich notwendig sind.

 

Die Stimmen mehrten sich zuletzt, die darauf hinwiesen, dass man sich vor allem mit der Konrad-Kocher-Schule finanziell gebunden habe. Dabei wird parallel an der Erweiterung des Schulzentrums in der Glemsaue gebaut – auch dieses war lange geplant. Die Pläne waren nach einem Brand im Fachklassentrakt forciert worden.

   

Was wird aus der Konrad-Kocher-Schule? Im Jahr 2023 ist Baubeginn für die zentrale Grundschule in Ditzingen. Die Grundschüler sowohl der heutigen Konrad-Kocher-Schule als auch der Wilhelmschule werden auf dem Campus der Konrad-Kocher-Schule zusammengelegt. Die Stadt hat jetzt mit einem Zeitplan auch den Zeitpunkt des geplanten Umzugs bekannt gebeben. Dieser ist demnach im Jahr 2025 geplant. Dann werden sowohl die Schüler der Wilhelmschule als auch die Grundschüler der Konrad-Kocher-Schule in das neue Gebäude einziehen.

Die Konrad-Kocher-Grundschüler werden derzeit im Bestandsgebäude unterrichtet. Dieses soll nach dem Umzug in den Neubau modernisiert werden. Fertiggestellt ist der Campus laut der vorgelegten Zeitplanung zwei Jahre später, 2027. Dann werden auch das Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) der Wilhelmschule umgezogen sowie die Räume für den Ganztagsschulbetrieb geschaffen sein.

Im Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales kam angesichts dieser Zeitplanung die Frage auf, warum beide Grundschulen zum selben Zeitpunkt beengt in ein Gebäude umziehen, wenn doch die Wilhelmschule weiterhin zur Verfügung stünde.

Kosten steigen auf etwa 45 Millionen Euro

Die Verwaltung erklärte, dass nur bei einem gleichzeitigen Umzug die Möglichkeit bestünde, dass beide Schulen zusammen das Schulgebäude als ihre gemeinsame Schule entwickeln könnten. Andernfalls bestünde immer die Gefahr, dass ein Ungleichgewicht entstünde und die bisherigen Grundschulen dort gedanklich fortgeführt würden. Die Vorgehensweise sei richtig, sagte SPD-Fraktionschefin Sabine Roth. Auch die CDU begrüßte laut ihrem Fraktionschef Sven Sautter ausdrücklich diesen Ansatz.

Bisher war das Projekt mit 37 Millionen Euro veranschlagt. Dabei bleibe es nicht, wie die Verwaltung nun mitteilte: „Bei den Projektkosten ist aktuell von brutto 45,8 Millionen Euro auszugehen.“ Die Stadt hat bisher vier Millionen Euro zusätzlich eingeplant. „Ob der Puffer ausreicht, bleibt abzuwarten“, heißt es in der schriftlichen Beratungsunterlage der Verwaltung für den Gemeinderat.

Was passiert in der Glemsaue? Im Februar 2020 brannte es nach einem technischen Defekt im Schulzentrum in der Glemsaue, der Fachklassentrakt für naturwissenschaftliche Räume wurde weitgehend zerstört. Das Feuer war zu einem Zeitpunkt ausgebrochen, da der Gemeinderat sich ohnehin mit der Erweiterung und Modernisierung des Fachklassentraktes befasste. Dass zusätzliche Räum entstehen sollten, war klar, lange wurde über den Standort diskutiert.

Nach dem Brand wurden die Pläne modifiziert. Im Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales wurde der Entwurf vorgestellt. Demnach ist ein frei stehender zweigeschossiger Erweiterungsbau mit vier Klassenzimmern geplant. Er ist als Holzbau konzipiert, der sei zwar „etwas teurer als ein Massivbau, ist aber aufgrund der Vorbildfunktion der Kommunen bei der CO2-Einsparung sinnvoll“, so die Verwaltung. Die Kostenberechnung liegt bei 2,5 Millionen Euro.