Mehr Frauen, mehr Lust am Schönen und weniger reine Musik: Die Donaueschinger Musiktage werfen viele Themen und Fragen auf. Eine Bilanz.

Ob es heller wird, wenn sich Töne in Worte verwandeln? Fragt, auf der Bühne links, die Autorin Felicitas Hoppe. Rechts sitzt die Sängerin Salome Kammer, dahinter das Ensemble Ascolta. Das Stück, das sie aufführen, trägt den Grund seiner Entstehung im Titel. „Was wird hier eigentlich gespielt?“ heißt die Uraufführung, mit der die Komponistin Iris ter Schiphorst und die rezitierende Büchner-Preisträgerin sich selbst wie auch die neue (Klang-)Kunst ironisch umkreisen. In ständigem Hin und Her zwischen Text und Klang geht es, immer wieder mit Verweis auf das grausame Grimm-Märchen „Das eigensinnige Kind“, um Ungehorsam, restriktive Erziehung und um die Schwierigkeit, die Kunst der Gegenwart von allen Lasten der Vergangenheit zu befreien.