Der Leiter eines katholischen Internats in Bad Mergentheim bekennt sich zum rechtsextremen Höcke-Flügel der AfD. In dieser Woche soll deshalb ein Personalgespräch der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit dem Mann stattfinden. Die Positionen Höckes seien mit dem christlichen Menschenbild „in keiner Weise vereinbar“, heißt es dort.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Dem Leiter eines katholischen Internats in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) wird vorgeworfen, Verbindungen zum rechtsextremen Flügel der AfD zu haben. Das berichten der SWR und das „Hohenloher Tagblatt“.

 

Der Internatsleiter hatte laut den Berichten im November eine Veranstaltung der AfD in Assamstadt im Main-Tauber-Kreis mit dem als rechtsextrem eingestuften Björn Höcke besucht. Der Mann soll danach zu dem umstrittenen Thüringer AfD-Landesvorsitzenden gesagt haben: „Weiter so!“ Laut den Recherchen hatte der Internatsleiter schon im Dezember 2021 eine Demo unter dem Motto „Stoppt die Impfdiktatur“ der AfD Main-Tauber in Bad Mergentheim besucht. Dort sprach die ebenfalls dem rechten AfD-Parteiflügel angehörende Christina Baum.

Kritik an „grüner Genderpolitik“

Der Internatsleiter erklärte zu den Vorwürfen, es gebe „für Christen gute Gründe, sich für die AfD zu entscheiden“. Diese kämpfe für ein „gesundes Familienbild von Vater, Mutter und Kindern“. Alle anderen Parteien hätten es aufgeweicht und infrage gestellt. Der Internatsleiter kritisierte die „gefährliche grüne Genderpolitik“. Diese sei „der erste Schritt der Umgestaltung unserer Gesellschaft in eine wertelose, antichristliche Gesellschaft und Grundlage für den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands“.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart teilte mit, man nehme die Vorwürfe gegen den Internatsleiter sehr ernst. Die Positionen Höckes seien mit dem christlichen Menschenbild „in keiner Weise vereinbar“. Denn diese schürten Fremdenfeindlichkeit, Ängste vor Überfremdung und förderten damit die Ausgrenzung anderer. Noch in dieser Woche soll ein Personalgespräch mit dem Internatsleiter stattfinden.