Der älteste Sporthändler der Stadt Stuttgart hat eine neue Bleibe gefunden. Zudem wird sich bei Intersport Breitmeyer in Sachen Strategie einiges verändern – auch um im Wettbewerb mit dem Internet zu bestehen.

Stuttgart - Was zuerst wie eine weitere Nachricht vom Niedergang eines der traditionsreichsten Ladengeschäfte der Stadt klang, hat sich in eine Erfolgsmeldung verwandelt. Sport Breitmeyer muss wie berichtet aus dem Gebäude an der Calwer Straße zwar zum Jahresende ausziehen. Doch nun hat der älteste Sporthändler eine neue Bleibe gefunden. Zudem wird sich bei Breitmeyer in Sachen Strategie einiges verändern – auch um im Wettbewerb mit dem Internet zu bestehen.

 

„Ich habe 1967 als Lehrling angefangen und das Geschäft 1985 übernommen“, berichtet der Inhaber Gerd Riehm. Gut 100 Jahre früher, im Jahr 1882, war der Laden eröffnet worden – Wanderartikel und Turnbekleidung wurden damals angepriesen. Als die Stuttgarter Zeitung im März dieses Jahres dann berichtete, dass der Mietvertrag des Traditionsbetriebs ausläuft, war die Anteilnahme groß. „Die Leute haben gedacht, wir müssten schließen“, sagt Riehm. Doch Anfang Januar wird an der Adresse Marienstraße 23 neu eröffnet – mit mehr Platz und neuem Konzept.

Der Fokus liegt auf dem Thema Fußball

„Wir werden uns auf das Thema Fußball konzentrieren“, berichtet Riehm. Ski, Wanderstiefel und Outdoorjacken werden aus dem Sortiment verschwinden. Der Arbeitstitel für den neuen Breitmeyer lautet City Soccer. Als Höhepunkt des Ladens ist ein sogenannter Cage, also ein mit Netzen eingehauster Kunstrasenplatz samt Toren im Kleinformat geplant. „Dort kann es dann Turniere und Veranstaltungen geben“, sagt Riehm, „und die Kunden können die Schuhe gleich vor Ort an- und ausprobieren.“

Der neue Standort beherbergt momentan noch die Videothek „Vidirent“. Seit es üblich ist, Filme und Serien via Internet auf den Fernseher zu schauen, geht das Geschäft mit dem Verleih von DVDs zurück. Man habe Kontakt zum Chef der Videothek aufgenommen und ist so an die neue Immobilie gekommen, berichtet Riehm. Durch Zufall bleibt der Vermieter aber derselbe – beide Gebäude gehören einem großen Versicherungskonzern.

Schuhe kann man im Internetshop nicht ausprobieren

Riehm freut sich auf den neuen Laden. „Wir haben mehr Fläche und endlich Parkplätze vor der Tür“, sagt er. Mit Blick auf die Konkurrenz aus dem Netz ist der erfahrene Einzelhändler aufmerksam aber nicht übermäßig besorgt. „Die können zwar Rabatte anbieten, die wir teilweise nicht bringen können, dafür kann man bei uns aber die Schuhe anprobieren und muss sie nicht zurückschicken, falls ein Modell drückt.“