Nach einer 30-jährigen Flucht ist Matteo Messina Denaro in Palermo verhaftet worden. Der 60-Jährige war der meistgesuchte Verbrecher Italiens.

Messina Denaro stand zusammen mit anderen Bürgerinnen und Bürgern in einer Schlange vor der Privatklinik La Maddalena in Palermo, als die Carabinieri zuschlugen. Der Superpate der Cosa Nostra, seit Langem an Krebs erkrankt, wollte sich unter falscher Identität für Untersuchungen im Hinblick auf eine Chemotherapie anmelden. Er versuchte noch eine letzte Flucht, vergeblich. Bevor die Handschellen zuschnappten, fragten ihn die Carabiniere, wie er heiße. „Mein Name ist Matteo Messina Denaro“, habe der Gesuchte, der eine Wollmütze und eine Lederjacke trug, den Fahndern geantwortet. So endete die lange Flucht des letzten und gefährlichsten Bosses der sizilianischen Mafia – dreißig Jahre nach der Verhaftung von Toto Riina, dereinst Superpate an der Spitze der Cosa Nostra.