Im Bezirk Nordbaden soll der frischgebackene Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt an die Spitze rücken.

Stuttgart - Der baden-württembergische Agrarminister und langjährige Bezirksvorsitzende der CDU Nordbaden, Peter Hauk, will sein Parteiamt in jüngere Hände legen. Nach Informationen unserer Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen hat Hauk am Dienstagabend den Bezirksvorstand darüber informiert und seinen Stellvertreter Moritz Oppelt als Nachfolger für die Spitzenposition im Bezirk vorgeschlagen.

 

Rufe nach Erneuerung der Landesspitze wegen Wahlniederlage

Diese Verjüngung soll beim Bezirksparteitag der CDU Nordbaden beschlossen werden, der turnusmäßig am 29. Oktober stattfindet. Das Revirement fällt in eine Zeit, in der wegen vieler Wahlniederlagen für die baden-württembergische CDU in Folge Forderungen nach einer Erneuerung an der Spitze der Landespartei lauter werden. Noch ist offen, ob Landesparteichef Thomas Strobl beim Wahlparteitag am 13. November mit einem Herausforderer zu rechnen hat. Bisher hat Strobl auch noch nicht offiziell erklärt, ob er sein Amt an der Spitze der Landes-CDU behalten will. In der Partei wird aber allenthalben damit gerechnet. Eine Verjüngung an der Parteispitze in Nordbaden könnte als Zeichen der Erneuerungsbereitschaft gewertet werden und vor dem Landesparteitag Druck aus dem Kessel nehmen.

Direktmandat im Wahlkreis Rhein-Neckar erobert

Der 32-jährige Jurist Moritz Oppelt, der zuletzt Sachgebietsleiter für Steuerfahndung in der Landesverwaltung war, hat bei der Bundestagswahl im September den Sprung ins Parlament geschafft. Er hat im Wahlkreis Rhein-Neckar mit 28,5 Prozent der Erststimmen das Direktmandat erobert.

Oppelt ist im Bezirk Nordbaden seit zwei Jahren ein Stellvertreter von Peter Hauk. Hauk, 60, ist seit 2013 einer von vier mächtigen Bezirkschefs der CDU im Südwesten. Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg ist Hauk seit 29 Jahren. Von 2010 bis 2015 war er Fraktionsvorsitzender der CDU – von 2011 an als Oppositionsführer im Parlament. Mit der Bildung der grün-schwarzen Koalition 2016 wurde er Agrarminister, was er von 2005 bis 2010 schon einmal war und weiterhin bleiben soll.