Das Projekt läuft aus. Zum Abschluss soll eine Umfrage zeigen, wie die Bürger es wahrgenommen haben.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - Für CDU-Bezirksbeirat Walter Ulz steht eins fest: „Die soziale Stadt war ein Glücksfall für den Fasanenhof.“ Vieles hat sich in dem Stadtteil in den vergangenen acht Jahren verändert. So wurde unter anderem das Kinder- und Jugendhaus saniert, Straßen wurden zurückgebaut und alle Spielplätze aufgehübscht. Auch der Abriss des alten Europaplatzes wurde mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm finanziert. 6,9 Millionen Euro sind seit 2004 in den Stadtteil geflossen.

 

Doch nun läuft das Projekt aus. Zum Jahresende wird sich das Stadtteilmanagement zurückziehen, und auch die Projektleiterin Heike Mössner wird dann wahrscheinlich nur noch selten auf dem Fasanenhof zu sehen sein. Zum Abschluss soll eine Umfrage zeigen, wie die Menschen in dem Stadtteil die soziale Stadt wahrgenommen haben. Was genau geplant ist, stellte Mössner in der jüngsten Sitzung des Möhringer Bezirksbeirats vor.

So sollen bis Ende Juni 2600 Fragebögen mit der Post verschickt werden. Die Adressen werden per Zufallsprinzip ausgewählt. Das Ergebnis ist damit repräsentativ. Das Ziel ist es, dass sich 1200 Bürger an der Aktion beteiligen. Um das zu erreichen, verschickt die Stadt auch Erinnerungsschreiben. Mössner hofft, dass die Auswertung der Umfrage bereits nach den Sommerferien abgeschlossen ist. Denn vom 13. bis 15. September findet auf dem Fasanenhof das große Stadtteilfest statt. Zu diesem Anlass sollen die Ergebnisse bereits präsentiert werden, sagte Mössner. Außerdem ist geplant, dass sie in den Schlussbericht einfließen, den die Verwaltung zur sozialen Stadt verfasst.

Die Entwicklung des Fasanenhofs geht weiter

In dem Fragebogen geht es unter anderem um die Meinung der Bürger zum Wochenmarkt, zu den verschiedenen kulturellen Veranstaltungen und zur Anbindung an die Stadtbahnlinie U 6. Zudem wollen die Statistiker wissen, ob sich die Befragten selbst an der Gestaltung ihres Stadtteils in den vergangenen fünf Jahren beteiligt haben und wie wichtig sie generell die Einbindung der Bürger bei Veränderungen auf dem Fasanenhof einschätzen.

Heike Mössner hat das Konzept für die Umfrage vor einiger Zeit im Umwelt- und Technikausschuss vorgestellt. Dort habe es ein wenig Kritik gegeben, berichtete die Projektleiterin den Bezirksbeiräten. Die Stadträte hätten den Fragebogen als unpersönlich und kalt empfunden. „Der Fragebogen wird aber noch farblich gestaltet und allein dadurch freundlicher wirken“, beeilte sich Mössner daher auch zu sagen. Zudem sei sie für weitere Anregungen aus den Reihen des Bezirksbeirats offen.

Die Lokalpolitiker hatten in der Tat noch einige Anmerkungen. So werde die Entwicklung des Fasanenhofs auch weitergehen, wenn das Projekt auslaufe, sagte Fred Wagner (CDU). Er schlug vor, dass die Statistiker auch nach unerfüllten Wünschen fragen. Bernd Eppinger (FDP) sah es ähnlich. „Aus den Antworten auf die Fragen wird keine Konsequenz mehr gezogen“, sagte er. Das sei angesichts der verhältnismäßig hohen Kosten für die Umfrage schade. Rudolf Schaaf kritisierte zudem, dass es bei nur 3500 Haushalten auf dem Fasanenhof keine flächendeckende Befragung gebe.

Heike Mössner antwortete, dass eine flächendeckende Befragung statistisch gesehen nicht notwendig sei. „Das Ergebnis wäre das selbe“, sagte die Projektleiterin. Dass aus dem Fragebogen keine Schlussfolgerungen mehr gezogen werden können, verneinte Mössner. „Wir wollen uns nicht nur auf die Schulter klopfen“, sagte sie. Das Ziel sei es, die soziale Stadt Fasanenhof noch einmal zu reflektieren und daraus Konsequenzen für künftige Förderprojekte in anderen Stadtteilen zu ziehen.