Mit vollen Koffern starten die Stuttgarter am zweiten Tag der Sommerferien zu ihren Urlaubsreisen in ferne Länder. Zu langen Wartezeiten kam es am Freitagmorgen trotz großem Ansturm dabei nicht.

Digital Desk: Ann-Kathrin Schröppel (aks)

Stuttgart - Lange Schlangen mit ungeduldigen Urlaubermassen und hektisches Flughafenpersonal suchte man am Freitagmorgen am Stuttgarter Flughafen vergeblich. Stattdessen entspannte Mienen und ganz viel Vorfreude auf die anstehende Urlaubsreise. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafen Stuttgart waren auf den erwartete Ansturm der Urlauber am zweiten Tag der Sommerferien bestens vorbereitet. „Für den Freitag rechnen wir mit etwa 40 000 Fluggästen und rund 200 Flügen ab Stuttgart“, sagt Johannes Schumm, ein Sprecher der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG).

 

Mit zusätzlichem Personal und vorgezogenen Schalteröffnungszeiten ließ sich der morgendliche Hochbetrieb in den Schalterhallen gut bewältigen. „Seit Donnerstag öffnen wir unsere Check-In-Schalter bereits um 3.45 Uhr anstatt wie bisher erst um 4 Uhr.“ Die Viertelstunde höre sich im ersten Moment nach wenig Zeit an, helfe aber gerade morgens deutlich, die Wartezeiten für unsere Fluggäste gering zu halten, so Schumm. Das Konzept ging auf: Lange Schlangen suchte man vor den einzelnen Check-In-Schaltern der Airlines und an den Sicherheitskontrollen vergebens. Das zusätzliche Personal wird beispielsweise eingesetzt, um Urlaubern in den Terminals mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Wege zu weisen. Andere Mitarbeiter helfen den Passagieren, falls es mal zu Flugausfällen kommen sollte.

Die meisten starten früh

Am Freitagmorgen rollte die erste Maschine bereits um 5.50 Uhr mit Reisedestination Palma de Mallorca über die Start-und-Lande-Bahn. Punkt 6 Uhr ist der frühestmögliche Startzeitpunkt für die Urlaubsflieger in Stuttgart. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat dafür eine Sondergenehmigung erteilt.

Bis kurz vor 7 Uhr folgten Flüge nach Griechenland, Frankreich oder Portugal. „Zwischen 6 und 7 Uhr starten 28 Flugzeuge, die etwa 4000 Fluggäste an Bord haben“, weiß Schumm.

Eine Gruppe junger Männer sitzt vor einem Restaurant in der Flughafenhalle bereits beim ersten Bier. „Wir fliegen heute nach Mallorca“, verrät ein Mitglied der Gruppe. Viel Wartezeit hätten sie nicht gehabt, auch sonst keine Probleme. „Wir freuen uns auf unseren Männerausflug“, da sind sich die Freunde einig. Neben der Baleareninseln im Mittelmeer, einem der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, sind die Türkei und Ägypten unter den Topurlaubsländern vertreten. „Die meisten Buchungen haben wir für Antalya, Hurgada und Mallorca“, weiß Zafer Yagci, ein Mitarbeiter des AZ-Travel-Reisebüros am Flughafen Stuttgart. „Täglich starten sechs bis sieben Maschinen in Richtung dieser Reiseziele. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch“, sagt Yagci. Im gesamten Zeitraum der Sommerferien rechnet die Flughafengesellschaft mit etwa zwei Millionen Passagieren.

Reisen mit Kindern – eine besondere Herausforderung

Eine Herausforderung der besonderen Art ist eine Flugreise mit Kindern. „Wir müssen Teile unseres Gepäcks als Sperrgepäck aufgeben“, verrät ein Familienvater im Wartebereich vor Terminal 3, während er den Autokindersitz seines kleinen Sohnes in Luftpolsterfolie einwickelt. Der junge Mann erklärt die Prozedur: „Autositz und Kinderwagen werden reisefertig verpackt und dann beim Schalter abgegeben. Am Zielort dürfen wir alles dann wieder in Empfang nehmen.“ Im Gatebereich desselben Terminals befindet sich zufälligerweise auch ein Kinderland, in dem die kleine Familie die Wartezeit bis zum Check-In-Aufruf ihres Urlaubsfliegers verbringen kann. Der spielerischer Zeitvertreib ist für die Kleinen ideal, da ist der Trubel am Flughafen erst einmal Nebensache.