Die Frauenhaus-Finanzierung wackelt. Wenn alle zusammen anpacken, kann sie aber gelingen. Wenn Wirtschaft und Politik ihre Verantwortung annehmen, kann eine Umsetzung der Pläne gelingen.

Die große Überraschung war das Nein des Bundesamtes für Familie nicht. Eine unerträgliche Hinhaltetaktik im politischen Berlin ließ vermuten, dass am Ende keine frohe Botschaft von der Spree an den Neckar schwappen würde. Am 12. Mai hatte der Verein Frauen für Frauen einen Antrag auf einen Zuschuss aus dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“gestellt. Wohlgemerkt: Mai 2022, nicht Mai 2023. Jetzt, genauer gesagt, am 2. Oktober, war man im Ministerium erst in der Lage, eine endgültige Entscheidung mitzuteilen. Und auch das nur, weil der Verein den Damen und Herren im Ministerium beinahe täglich auf die Nerven ging und auf ein Signal drängte. Hätte Arezoo Shoaleh nicht immer wieder nachgefragt, würde man in der Barockstadt vermutlich noch immer auf ein Ja oder Nein aus Berlin warten.