Die SKV Rutesheim kassiert in der Verbandsliga mit dem 2:4 beim VfL Sindelfingen die fünfte Niederlage im siebten Spiel.

Sindelfingen - Jens Eng, der Trainer der SKV Rutesheim, ist eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft. Er kann aber auch anders. Das macht er dann aber hinter verschlossenen Türen. Mit dem Abpfiff im Sindelfinger Floschenstadion beorderte er seine Schützlinge schnurstracks in die Kabine, anstatt draußen im Kreis noch ein paar Worte an sie zu richten. Der Grund? „Das, was ich zu sagen hatte, gehörte nicht nach draußen – und es war lauter“, sagte der angefressene Übungsleiter.

 

Er ärgerte sich kräftig. Schließlich musste er das Gefühl haben, dass seine Worte zuvor irgendwie nicht richtig angekommen waren. Nur so konnte er sich erklären, dass seine Spieler in entscheidenden Situationen genau das Gegenteil von dem machten, was angesprochen war. Drei der auffälligsten Szenen führten auch prompt zu zwei Gegentoren. Als nach sechs Minuten der zweite Sindelfinger Eckball in den Strafraum segelte, schaltete die Defensive in den Zuschauermodus um. Der eingelaufene Ivan Vargas Müller musste nicht einmal hochspringen, um einzuköpfen. Dem 4:1 ging ein katastrophaler Fehlpass des eingewechselten Moritz Wemmer voraus. Vargas Müller brauchte nur noch einzuschieben.

Fehlpässe in des Gegners Fuß

Genau diese Pässe, so hatte Jens Eng in der Pause seinem Team mitgegeben, wollte er nicht mehr sehen. Eng: „Wir wollten die erste Reihe überspielen, damit es solche Risikobälle erst gar nicht gibt.“ Auch der sonst so zuverlässige Constantin Kogel leistete sich solch ein Fehlabspiel. Wieder war Vargas Müller zur Stelle, doch zum Erstaunen aller erkannte der Schiedsrichter Sven Pacher den Treffer wegen Abseitsstellung nicht an.

Die schwache Rutesheimer Anfangsphase nur mit dem Fehlen einiger Stammspieler wie Alexander Wellert, Steffen Hertenstein oder Tobias Gebbert – nach seinem Nasenbeinbruch mit Spezialmaske zumindest noch eingewechselt – zu begründen, wäre zu einfach. Schließlich fehlten auf Sindelfinger Seite unter anderem André Simao, Florian Feigl und Torjäger Oliver Glotzmann. Die Gastgeber präsentierten sich giftiger und schneller. Beim 2:0 zu schnell für die Rutesheimer Defensive auf der rechten Seite. Samuel Mayer leitete per Hacke weiter, das Zuspiel nach innen verwertete Lars Jäger (19.).

Verschossener Handelfmeter

Nach 20 Minuten wurde die SKV stärker, leistete sich aber den Luxus, einen Handelfmeter zu verschießen. Michael Walz lenkte den Ball von Christopher Baake an den Pfosten. Nur eine Minute später half dem Schlussmann bei der nächsten Parade die Latte. In der 37. Minute war es dann aber soweit. Salvatore Catanzano gelang der Anschlusstreffer. Robin Münst und Catanzano ließen in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte ihre Möglichkeiten zum Ausgleich aus. Der VfL bedankte sich – mit den Toren zum 3:1 von Lars Jäger (64.) und zum 4:1 (73.). Gianluca Crepaldi sorgte schließlich noch für die Resultatsverbesserung (86.). Das änderte jedoch nichts daran, dass Jens Eng nach dem Abpfiff von „unseriösem“ Spiel seiner Mannschaft sprach.

SKV Rutesheim: Bär, Füssenhäuser (69. Wemmer), Kogel, Trefz, Alberici, Rudloff (46. Müller), Baake, Schneider, Catanzano, Schulze (70. Crepaldi), Münst (79. Gebbert).