Bei der Preisverleihung in der Schwabenlandhalle sind Jens Zimmerle mit einem Zweigelt und Sven Ellwanger mit einem Syrah unter den Siegern.

Wein - Fellbach ist die deutsche Rotweinhauptstadt – zumindest für jenen Tag, an dem in diesem Jahr am Samstag, 9. November, einmal mehr der vom Fachmagazin Vinum verliehene Deutsche Rotweinpreis bei einer großen Weingala in der dortigen Schwabenlandhalle verliehen wird. Mehr als 1500 Weine waren beim diesjährigen Wettbewerb in den acht verschiedenen Kategorien eingereicht worden, von denen 497 den Sprung ins Finale, den zweiten Probedurchgang bei der Fachjury, schafften. Unter den 24 Weinen, die es schließlich aufs Treppchen geschafft haben sind zwei Remstaltropfen: der 2015 Korber Sommerhalde Zweigelt Goldadler des Korber Weinguts Zimmerle und der 2016 Großheppacher Wanne Klingenberg Syrah SL des Weinstädter Weinguts Bernhard Ellwanger.

 

Zimmerle-Zweigelt auf Platz zwei

Mit seinem Zweigelt landete Jens Zimmerle zudem bei den Neuzüchtungen auf Platz zwei. „Jens Zimmerle ist einer der Aufsteiger der letzten Jahre im Ländle“ schreibt Vinum-Redakteur und Rotweinpreis-Organisator Rudi Knoll in seiner Laudatio. „Er kann es auch mit Zweigelt – pikante Frucht, ausgewogene Fülle, geschmeidig sanfte Tannine, gute Länge.“

Er freue sich besonders, dass mit dem Preis das Konzept der Betonung besonderer Lagen bestätigt werde, sagte Jens Zimmerle bei der Pressekonferenz des Tourismusvereins Remstalroute zum Rotweinpreis 2019. „Die ältesten Stöcke der Sorte, die beste Lage, das gibt die Premiumqualität.“ Und genau hier sieht Zimmerle noch einiges an Perspektive für das Remstal. Schließlich seien die Stöcke nach den verschiedenen Flurbereinigungen noch nicht so alt wie in vielen der anderen Top-Weinregionen. Da ergebe sich im Spitzensegment noch einiges an Entwicklungspotenzial: „Wir müssen verstärkt auf die Topqualitäten setzen und diese pflegen.“

Auch der Syrah wird inzwischen hierzulande reif

Auch beim Großheppacher Weingut Ellwanger ist ein Wein auf dem Siegertreppchen gelandet, der von den ältesten Rebstöcken seiner Art im Haus stammt. 2002 seien die Reben am Klingenberg in der warmen und sonnigen Großheppacher Wanne gepflanzt worden. Zunächst mit der Ungewissheit ausreichender Reifechancen. Die Ausgangssituation, so erinnert sich Sven Ellwanger: „Eigentlich kann das nicht funktionieren.“ Das hat sich über die Jahre und mit veränderten Bedingungen deutlich gewandelt: „Inzwischen habe ich keine Angst mehr, dass der Syrah nicht reif wird.“

Auch für den Drittplatzierten in der Kategorie Internationale Klassiker, der im Ellwangerschen Sortiment für 28 Euro zu haben ist, hat Vinum-Redakteur Knoll spezielles Lob parat: „Ein Hauch Eukalyptus und zarte Würze im Aroma, die sich im Geschmack fortsetzt. Delikater, straffer Wein mit viel Feuer und Power.“

Die Finalrunde der Top-500 haben laut Tourismusverein – teils mit mehreren Weinen – auch die Remstal-Weingüter Karl Haidle (Kernen), Knauß, Klopfer und Dobler (Weinstadt), Escher und Maier (Schwaikheim), Jürgen Ellwanger (Winterbach), die Fellbacher Weingärtner und Heid (Fellbach), Albrecht Schwegler (Korb), Doreas (Remshalden) sowie Siegloch (Winnenden) erreicht.

Die Gala des Deutschen Rotweinpreises mit Siegerehrung findet am Samstag, 9. November, von 18.30 Uhr an in der Fellbacher Schwabenlandhalle statt. Der Eintritt inklusive Fünf-Gänge-Menü und alle Siegerweine kostet 148 Euro. Von 13 bis 17 Uhr präsentieren dort die 24 Siegerweine ihre aktuellen Kollektionen – der Eintritt dafür: 20 Euro.