Lavendel zählt zu den beliebtesten Pflanzen. Damit der Halbstrauch kräftig blüht und nicht kahl wird, sollte er regelmäßig zurückgeschnitten und das Verblühte entfernt werden.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Die Blütenpracht des Lavendels neigt sich langsam dem Ende zu - und damit kommt Arbeit auf die Gärtner und Hobby-Gärtner zu. Denn damit sich die Blütenpracht auch im nächsten Jahr wieder im Beet ausbreitet, sind ein paar rigorose Maßnahmen nötig. Denn sonst wird der Lavendel kahl und unansehnlich.

 

Wann ist der Sommerschnitt fällig?

Damit der Lavendel kräftig blüht und von unten nicht kahl wird, sollte er regelmäßig zurückgeschnitten und das Verblühte entfernt werden. Normalerweise blüht Lavendel von Juni bis August. Mit einem Rückschnitt gibt es jedoch die Chance auf eine zweite Blüte.

Der beste Zeitpunkt für den Sommerschnitt ist ab Ende Juli und Anfang August, wenn der Lavendel zu verblühen beginnt, im unteren Bereich schon stark verholzt ist und dort keine frischen Triebe mehr bildet. Dafür werden nicht nur Blütenstiele abgeschnitten, sondern auch die Triebe um etwa ein Drittel gekürzt.

Was muss beim Rückschnitt beachtet werden?

Auf keinen Fall darf man ins alte Holz schneiden. Die frischen, jungen Triebe muss man stehen lassen. Beim Schneiden sollte man außerdem darauf achten, dass der Lavendel eine kompakte, eher rundliche Form behält.

Die langen Blütenstiele werden am besten gestutzt, bevor sie Samen bilden. Das würde die Pflanze unnötig Kraft kosten. Wichtig dabei ist, dass noch ausreichend grüne Triebe stehen bleiben, damit der Lavendel noch einmal gut im Spätsommer austreiben kann.

Was geschieht mit den verholzten Austrieben?

Der Rückschnitt sollte nicht zu spät erfolgen. Die Pflanze muss im Herbst noch genug Zeit und Kraft haben, ein bis vier Zentimeter lange Triebe zu bilden. Nur damit übersteht der Lavendel gut den Winter.

Das Zurückschneiden bei Lavendel ist unerlässlich, damit die Pflanze nicht ausufernd wuchert. Mit einer kleinen Heckenschere oder einer robusten Gartenschere lassen sich die Blütenstängel und maximal ein Drittel des grünen, nicht verholzten Sommeraustriebs kürzen.

Wann folgt der zweite Schnitt?

Der nächste Schnitt sollte erst wieder im zeitigen Frühjahr erfolgen, wenn kein Frost mehr herrscht und der Lavendel noch nicht ausgetrieben hat. Maximal zwei Drittel der Pflanze können dann abgeschnitten werden.

Was ist mit Lavendel im Topf?

Auch Lavendel im Topf braucht einen Rückschnitt. Der ideale Zeitpunkt dafür liegt im Frühling – zwischen dem letzten Frost und vor seinem ersten Austrieb. Dann nimmt man am besten bis zu zwei Drittel der Pflanze ab. Dadurch sprießen neue Triebe, und die Form bleibt kompakt. Andernfalls verholzen die unteren Triebe.

Warum soll man Lavendel schneiden?

Wann Pflanzen geschnitten werden, hat Einfluss auf ihre Entwicklung. „Im Sommer schneiden wir zur Beruhigung, im Frühjahr zur Anregung und Pflege“, erklärt der Baumschulgärtner und Gartenbau-Ingenieur Hansjörg Haas.

Bei Sommerblühern wie Lavendel hat ein leichter Schnitt nach der ersten Blühphase folgenden Effekt. „Je eher ich nach der Blüte schneide, umso mehr Zeit hat die Pflanze für weiteres Wachstum und neue Blütenansätze“, sagt Haas.

Mit einem Schnitt kann man auch die Entwicklung der Pflanzen fördern. Halbsträucher wie Lavendel, Rosmarin und Thymian verholzen und können mit der Zeit verkahlen, wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden. Laut Haas ist eine Verjüngung dann kaum noch möglich, zumal er in einem Schnitt ins Holz den falschen Weg sieht. „Bleiben Sie immer im belaubten Bereich. Aus altem Holz kann die Pflanze nicht mehr austreiben.“