Vor fast genau zwei Jahren ist auf das Haus einer türkischstämmigen Familie in Sielmingen mutmaßlich ein rassistisch motivierter Brandanschlag verübt worden. Warum hat von dem Vorfall kaum einer etwas mitbekommen?

Selbst zwei Jahre später ist hinter dem Wohnhaus der Familie Akyol eine Brache. Der Schuppen, der hinter einer Reihe von Garagen stand, ist weg, ebenso der Carport. Geblieben sind eine kahle Fläche, ein hoher finanzieller Schaden – und ein mulmiges Gefühl. In der Nacht auf den 17. Dezember 2021 legt hier jemand Feuer. Eine Nachbarin bemerkt gegen 2.30 Uhr die Flammen hinter dem kleinen Mehrfamilienhaus an der Heußstraße in Sielmingen. Der Bewohner Ömer Akyol rennt mit einem Feuerlöscher herbei, ausrichten kann er nichts. Ein Nachbarhaus wird beschädigt, ebenso das Heim der Akyols. Fensterläden schmelzen, Scheiben bersten. Die Höhe des Sachschadens gibt Ömer Akyol mit 150 000 bis 200 000 Euro an. „Wir waren nicht versichert, leider“, sagt er.