Fieberhaft suchen Wissenschaftler daher nach genetischen Informationen, die den Pflanzen eine größere TR4-Toleranz verleihen. Dazu nehmen sie das Erbgut von Wildbananen ebenso unter die Lupe wie das von essbaren, aber kommerziell uninteressanten Sorten. „Davon gibt es jede Menge, die hierzulande niemand kennt“, sagt Andreas Bürkert. Eine davon haben er und seine Kollegen 2004 auf einer abenteuerlichen Expedition im Oman entdeckt.

 

Das Team war damals auf den Spuren alter Seefahrer unterwegs. Kapitäne aus dem Oman waren schon ab etwa 2000 vor Christus durch die Küstenregionen des Indischen Ozeans gesegelt und hatten Pflanzen aus fremden Ländern mit in ihre Heimat auf der Arabischen Halbinsel gebracht. Was aber waren das für Gewächse, und woher stammten sie? Alte Bananensorten konnten die Jahrhunderte nur in wenigen Oasen des Wüstenlandes überdauert haben, in denen eine gute Wasserversorgung ständig gewährleistet war.

Auf Satellitenbildern hatten sich die Forscher ein ebenso vielversprechendes wie abgelegenes Flusstal ausgesucht, in dem sie nach den „Ur-Bananen“ suchen wollten. In der Nähe des Dorfes Umq Bir hatten sie gerade einmal drei Stunden Zeit, um den botanischen Schatz zu finden. Mit dem Fernglas entdeckten sie schließlich einige Pflanzen – ihre Ableger reisten mit nach Deutschland, um im Gewächshaus der Universität Kassel eine neue Heimat zu finden. Genetische Untersuchungen bestätigten später, dass es sich bei dieser Umq-Bir-Banane mit ihren nach Apfel schmeckenden Früchten tatsächlich um eine bis dahin unbekannte Sorte handelte.

Das Angebot im Supermarkt könnte abwechslungsreicher werden

„Die Cavendish werden diese Bananen sicher nicht ersetzen können“, betont Andreas Bürkert. Dazu lassen sich ihre Früchte einfach zu schlecht lagern. Es könnte aber durchaus sein, dass die Sorte stattdessen besonders effektive Abwehrkräfte gegen Krankheiten besitzt. Dieser Möglichkeit gehen Wissenschaftler der Universität Wageningen in den Niederlanden derzeit nach. Vielleicht kann das Mitbringsel der alten Seefahrer ja wertvolle genetische Informationen für die Bananen der Zukunft liefern.

Bis tatsächlich neue Sorten für den kommerziellen Anbau zur Verfügung stehen, wird es nach Einschätzung des Kasseler Forschers wohl noch etwa fünf Jahre dauern. „Viel mehr Zeit wird uns der Pilz wohl auch nicht lassen“, befürchtet der Experte. Vor allem dürfe man dann aber nicht den Fehler machen, wieder nur auf eine einzige Sorte zu setzen. Auf der Plantage der Zukunft sollten seiner Einschätzung nach mindestens zwei bis drei unterschiedliche Varietäten wachsen – ähnlich, wie es bei Kaffee der Fall ist. Entsprechend dürfte künftig auch das Angebot in Supermärkten und Obstläden abwechslungsreicher ausfallen als bisher. Und das ist in Andreas Bürkerts Augen die positive Seite der Cavendish-Krise: „Es lohnt sich, die Vielfalt der Bananen zu entdecken.“

Die Rettung: eine alte Bananen-Sorte aus dem Oman?

Fieberhaft suchen Wissenschaftler daher nach genetischen Informationen, die den Pflanzen eine größere TR4-Toleranz verleihen. Dazu nehmen sie das Erbgut von Wildbananen ebenso unter die Lupe wie das von essbaren, aber kommerziell uninteressanten Sorten. „Davon gibt es jede Menge, die hierzulande niemand kennt“, sagt Andreas Bürkert. Eine davon haben er und seine Kollegen 2004 auf einer abenteuerlichen Expedition im Oman entdeckt.

Das Team war damals auf den Spuren alter Seefahrer unterwegs. Kapitäne aus dem Oman waren schon ab etwa 2000 vor Christus durch die Küstenregionen des Indischen Ozeans gesegelt und hatten Pflanzen aus fremden Ländern mit in ihre Heimat auf der Arabischen Halbinsel gebracht. Was aber waren das für Gewächse, und woher stammten sie? Alte Bananensorten konnten die Jahrhunderte nur in wenigen Oasen des Wüstenlandes überdauert haben, in denen eine gute Wasserversorgung ständig gewährleistet war.

Auf Satellitenbildern hatten sich die Forscher ein ebenso vielversprechendes wie abgelegenes Flusstal ausgesucht, in dem sie nach den „Ur-Bananen“ suchen wollten. In der Nähe des Dorfes Umq Bir hatten sie gerade einmal drei Stunden Zeit, um den botanischen Schatz zu finden. Mit dem Fernglas entdeckten sie schließlich einige Pflanzen – ihre Ableger reisten mit nach Deutschland, um im Gewächshaus der Universität Kassel eine neue Heimat zu finden. Genetische Untersuchungen bestätigten später, dass es sich bei dieser Umq-Bir-Banane mit ihren nach Apfel schmeckenden Früchten tatsächlich um eine bis dahin unbekannte Sorte handelte.

Das Angebot im Supermarkt könnte abwechslungsreicher werden

„Die Cavendish werden diese Bananen sicher nicht ersetzen können“, betont Andreas Bürkert. Dazu lassen sich ihre Früchte einfach zu schlecht lagern. Es könnte aber durchaus sein, dass die Sorte stattdessen besonders effektive Abwehrkräfte gegen Krankheiten besitzt. Dieser Möglichkeit gehen Wissenschaftler der Universität Wageningen in den Niederlanden derzeit nach. Vielleicht kann das Mitbringsel der alten Seefahrer ja wertvolle genetische Informationen für die Bananen der Zukunft liefern.

Bis tatsächlich neue Sorten für den kommerziellen Anbau zur Verfügung stehen, wird es nach Einschätzung des Kasseler Forschers wohl noch etwa fünf Jahre dauern. „Viel mehr Zeit wird uns der Pilz wohl auch nicht lassen“, befürchtet der Experte. Vor allem dürfe man dann aber nicht den Fehler machen, wieder nur auf eine einzige Sorte zu setzen. Auf der Plantage der Zukunft sollten seiner Einschätzung nach mindestens zwei bis drei unterschiedliche Varietäten wachsen – ähnlich, wie es bei Kaffee der Fall ist. Entsprechend dürfte künftig auch das Angebot in Supermärkten und Obstläden abwechslungsreicher ausfallen als bisher. Und das ist in Andreas Bürkerts Augen die positive Seite der Cavendish-Krise: „Es lohnt sich, die Vielfalt der Bananen zu entdecken.“

So viele Bananen essen die Deutschen

Biologie: Die Bananen der Gattung Musa sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die meist zwischen drei und zehn Meter hoch werden. Wissenschaftler unterscheiden in dieser Gattung etwa 70 verschiedene Arten, von denen die meisten ursprünglich aus dem tropischen Süd- und Südostasien stammen.

Anbau: Bananen gehören zu den alten Kulturpflanzen der Menschheit, schon um 5000 vor Christus wurden sie nachweislich angebaut. Weltweit werden jedes Jahr mehr als 130 Millionen Tonnen Bananen im Wert von geschätzten 5,9 Milliarden Euro geerntet, knapp die Hälfte davon gehört zur Sorte Cavendish.

Konsum: Weltweit werden jedes Jahr mehr als 100 Milliarden Bananen gegessen. Den Weltrekord im Bananenessen halten die Bürger Ugandas, die im Schnitt 240 Kilogramm pro Jahr verzehren. Da können die Deutschen, Österreicher und Schweizer mit immerhin mehr als zehn Kilogramm pro Jahr nicht mithalten.