Seit dem Anbau ist die Situation für Autofahrer am Heimsheimer Gefängnis noch schwerer geworden. Und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Komplex quasi nicht erreichbar.

Die Parkplatzsituation an der Justizvollzugsanstalt in Heimsheim war nie besonders einfach. Öffentliche Verkehrsmittel fallen als Anreiseoption weg, es gibt keine direkte Haltestelle vor Ort. Die Parkplätze vor dem Eingang sind ständig überfüllt, entlang der Zufahrtsstraße reiht sich daher links und rechts Auto an Auto. Vor Kurzem hat die JVA einen Anbau erhalten für bis zu 120 Gefangene – entsprechend viele neue Mitarbeiter sind hinzugekommen. Die Schlange der parkenden Autos entlang der Straße wird seither länger und länger, zum Teil muss man nach dem Parken mehrere 100 Meter zu Fuß gehen, bedauert der JVA-Leiters Frank Jansen. Eine erste Lösung ist zwar in Aussicht. Nach Ansicht von Jansen wird sie aber wohl nicht reichen.

 

Die Situation ist aus mehreren Gründen so prekär, wie der Anstaltsleiter erklärt. Zum einen sei der Komplex mit ÖPNV leider nicht zielführend zu erreichen. „Die nächste Bushaltestelle ist einige hundert Meter entfernt und soll im Zuge der Schaffung eines Gewerbegebiets nochmals verlegt werden“, so Jansen. Der Fußweg führt, bedingt durch die Lage der JVA Heimsheim, teilweise durch ein Waldgebiet beziehungsweise an landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbei. „Die vorhandene Bushaltestelle direkt vor der JVA wird bereits seit Jahren nicht angefahren.“

Schichtdienst erschwert die Situation

Hinzukommt, dass die Bediensteten der JVA in Schichten arbeiten. Die Taktfrequenz der Busse sei darauf nicht ausgerichtet. Zugleich bedeutet der Schichtdienst, dass die Mitarbeiter der ersten Schicht noch die Parkplätze belegen, wenn die der nächsten Schicht ankommen. Das erschwert die Parkplatzsituation zusätzlich. „Insassen, die entlassen werden, sind oftmals zur Abreise auf den ÖPNV angewiesen. Auch dies stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen.“

Das zuständige Amt für Vermögen und Bau in Pforzheim hat bereits vor einiger Zeit ein Grundstück im Wald von der Stadt Heimsheim erworben. Dieses soll bald zu einer Stellfläche umgebaut werden, heißt es von Frank Jansen. „Allerdings scheint schon jetzt absehbar, dass auch diese weitere Stellfläche möglicherweise bei weitem nicht ausreichen wird.“ 1991 waren rund 170 Mitarbeiter in der JVA Heimsheim beschäftigt. 2016 waren es etwa 240 Bedienstete, 330 sind es jetzt – und die Zahl wird noch steigen. Frank Jansen appelliert daher an die zuständigen Stellen, künftig weitere Möglichkeiten zu schaffen, damit die Besucher der JVA und insbesondere die Bediensteten das Gefängnis erreichen können, idealerweise durch bessere Anbindungen an den Nahverkehr.