Die Corona-Impfquote ist bei Ukrainern gering. Deshalb soll schon bei der Erstaufnahme von Geflüchteten in Stuttgart auch das Thema Coronaimpfung angesprochen werden. Die Stadt bereitet Informationsmaterial vor.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine spielt auch die Gesundheitsversorgung der Ankommenden eine große Rolle. Aus mehreren Gründen. Die Impfquote gegen das Coronavirus liege bei Menschen aus der Ukraine nur bei etwa 30 Prozent, erklärte Georg Belge, der Leiter der Stuttgarter Branddirektion, am Montag im Sozialausschuss des Gemeinderats. Das könnte gerade bei einer Unterbringung in engen Verhältnissen zu einem Problem werden. Deshalb plane man, gleich bei der Erstaufnahme der Geflüchteten einen „Gesundheitscheck zu machen und das Impfen zu bündeln“. Unweit der Cannstatter Jugendherberg, die der Stadt als Aufnahmezentrale dient, liegt etwa die Impfambulanz in der Schleyerhalle.

 

Hinweise auf Impfambulanzen

Auch Stadtsprecher Sven Matis betonte, „eine gute medizinische Erstversorgung ist ganz wichtig“. Dass die Schutzsuchenden die vielfach nicht vorhandene Impfung gegen das Coronavirus nachholen, „können sie sich beispielsweise bei allen Impfambulanzen kostenlos impfen lassen und es stehen ihnen auch die Testzentren offen“, betonte Matis. Um den Neuankömmlingen den Weg dahin zu erleichtern, bereite man gerade „entsprechende Infos auf Ukrainisch vor, damit sie auch von den Angeboten wissen“. Das Ankunftszentrum in der Cannstatter Jugendherberge werde dabei „die Arbeit erleichtern“, so der Stadtsprecher, „weil es eine Anlaufstelle ist, an der alle Informationen, Angebote und rechtlichen Notwendigkeiten zentral bereitstehen“.

Forderung nach Tuberkulose-Screening

Ein wichtiges Thema ist bei dem geplanten Gesundheitscheck aber auch die Untersuchung auf Tuberkulose. Mehrere Stadträte wiesen im Sozialausschuss auf die Notwendigkeit eines solchen Screenings der Geflüchteten auch auf diese Infektionskrankheit hin. Hierzu verfüge das Gesundheitsamt über das nötige Röntgengerät, erklärte Sozialbürgermeistern Alexandra Sußmann (Grüne).