Die Sanierung des Stadtfriedhofs soll in diesem Jahr weitergehen. Die Freien Wähler hatten die wenig schönen Zustände moniert. Auch Stolperfallen sind immer wieder ein Thema.

Gerlingen - Der letzte Weg wird für viele Gerlinger ebenso eine Tour auf einer Holperstrecke wie zu Lebzeiten beispielsweise die Fahrt mit dem Auto nach Ditzingen oder Feuerbach. Der Hauptweg auf dem Stadtfriedhof ist gesäumt von Schlaglöchern, manches Grab kann man nur noch erreichen, wenn größere Schadstellen umgangen werden. Die schrittweise Sanierung der Friedhofswege und Grabeinfassungen steht schon seit Langem auf der Agenda des Stadtbauamtes – nun soll in diesem Jahr eine größere Strecke des Hauptwegs auf einmal gerichtet werden. 200 000 Euro stehen dafür bereit. Doch die Freien Wähler fordern mehr.

 

Horst Arzt, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, hatte bei seiner Haushaltsrede kräftig vom Leder gezogen. Hochbetagte könnten aus Sicherheitsgründen nur noch in Begleitung die Gräber besuchen, wetterte er und sprach von einer „gefühlten Unsicherheit“. Die Verwaltung solle vorschlagen, „wie wir noch in diesem und im folgenden Jahr tragbare Zustände erreichen können“.

Platten um Gräber sind Stolperfallen

In einem Gespräch mit unserer Redaktion ging Arzt einen Schritt weiter: Die Sanierung der Wege, die vom Bauhof peu à peu gemacht werde, „sie kommt nicht voran“. Bei jedem starken Regen werde Erde abgeschwemmt, der Hauptweg sei „am stärksten verkommen“. Die dunklen Steinplatten um die Gräber seien wackelig und oft gegeneinander aufgekantet – und damit Stolperfallen. Das bestätigt eine ältere Besucherin. Sie sei schon öfters an solchen Stellen hängen geblieben, einmal sogar zu Boden gefallen. Eine andere moniert, jüngst hätten Arbeiter eine Hecke zwischen zwei Gräberreihen gerodet und einige Birken gefällt. „Das sieht jetzt richtig nackig aus, nicht mehr schön.“

Der Stadtbaumeister Rolf Eberhart bestätigt, dass das Amt die Sanierung der Wege plane. Man müsse dazu auch noch untersuchen, wohin das Oberflächenwasser laufe. „Wir werden den Hauptweg als größte Fläche auf einmal sanieren“, erklärt Eber-hart. Das Vorhaben stehe für dieses Jahr auf dem Plan: „Wir wollen so ausschreiben, dass im dritten und vierten Quartal gebaut wird.“ Die Investition sei von allen Fraktionen mitgetragen worden. Im vergangenen Jahr habe man schon einmal 200 000 Euro investiert – allerdings vor allem für Material, wie die Metalleinfassungen für die Steinplatten an den Gräbern. Diese seien dann vom Bauhof verarbeitet worden. „Der Friedhof ist eine Visitenkarte der Stadt“, sagt Eberhart, „das muss ordentlich sein.“

Sechste Urnenwand kommt später

Eine andere Investition wurde indes im letzten Herbst gestoppt: Der Gemeinderat hatte 2013 beschlossen, eine sechste Urnenwand mit 40 Nischen zu errichten und dafür 80 000 Euro genehmigt. Doch die Angebote seien überteuert gewesen; Eberhart spricht von Angeboten, die 40 Prozent über dem Marktpreis lagen. Deshalb habe man die Ausschreibung gestoppt und wolle diese im Herbst neu starten.

Die Ditzinger sind da schon weiter. Die Arbeiten für die neuen Urnenwände auf dem Heimerdinger Friedhof wurden Anfang des Jahres begonnen. Auch die geplanten neuen Urnenstelen auf dem Ditzinger Friedhof seien Ende Februar, Anfang März fertig, teilte die Stadtverwaltung dem Gemeinderat jüngst mit.